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Es war einmal, in einem tiefen Tal in Österreich, versteckt hinter hohen Bergen, an einem See, dessen Wasseroberfläche in tiefstem Schwarz schimmerte und der von allen Bewohnern des Umlandes gemieden wurde. An jenem See stand eine kleine, baufällige Hütte mit einem windschiefen Dach. Alle Talbewohner machten seit Menschengedenken einen riesengroßen Bogen um See und Hütte, da dort vor Jahren eine ganze Familie spurlos verschwunden ist.
Die haarsträubendsten Geschichten rankten sich um das Wann und Wohin.
Die Sonne stand hoch am Frühlingshimmel und die Vögel zwitscherten vergnügt, als Resi und Schorsch Hand in Hand über einen zugewucherten Pfad kommend, die Hütte am See erblickten.

Gleich hatte Resi, die immer und überall ein Abenteuer witterte, eine blendende Idee. Sie schaute Schorsch tief in die Augen und sagte:
"Liebling komm, lass uns doch mal diesen Schuppen durchstöbern, da ist sicher seit Jahren niemand drin gewesen."

Schorsch blickte Resi besorgt an und antwortete leise: "Du weißt schon wo wir hier sind?"

"Haha," lachte seine Freundin laut, "du wirst doch nichts auf das Gerede der Leute geben?" und öffnete die grob gezimmerte Tür, die schief in den Angeln hing. Es dauerte einen Moment, bis sich die Augen an die Dunkelheit gewöhnt hatten, die aus der Tiefe der Hütte herauskroch. Vorsichtig machte sie einen Schritt in das Dunkel der Hütte. Erschrocken zuckte sie zusammen als die Dielen laut knarrten. Sie schaute in Schorschs Gesicht, das nichts mehr von seiner schönen Bräune hatte, sondern gespenstisch blass war. Auch ihr war das Lachen vergangen, aber das hätte sie um nichts in der Welt zugegeben und so spöttelte sie: "So wirst du nie eine Prinzessin befreien. Geh voraus mein Held."

"Ich, wieso ich?" stammelte der Hüne, "ich hab keine Lust. Du wolltest doch unbedingt hier herumschnüffeln."

Vorsichtig tat sie einen zweiten Schritt und wieder konnte man das laute Knarren hören. Resi ignorierte es diesmal und wagte sich immer weiter in das Dunkel vor. Mit der Hand entfernte sie einige verstaubte Spinnweben, die ihr im Weg hingen. Plötzlich stockte ihr das Blut in den Adern. Ein lautes Poltern war zu hören. Irgendein Möbelstück war wohl aus einem unerfindlichen Grund umgefallen. Dicke Staubwolken machten es unmöglich, zu sehen, was es war.

" Du, Schorsch", flüsterte Resi leise, " was war das?" Stille! Kein Laut war zu vernehmen, Resis Freund spurlos verschwunden. Einen Augenblick lang starrte Resi auf den Punkt, wo seine Spur im Staub endete, dann stürmte sie laut schreiend aus der Hütte.

Vor der Tür stolperte sie fast über Schorsch, der im Gras lag. Über und über mit Spinnweben und Staub bedeckt schien er dort friedlich zu schlummern.
Als sie sich noch, vor Angst zitternd zu ihm hinabbeugen wollte, konnte sie sich kaum bücken und schaute schreiend auf ihre plötzlich total faltige Hand. Was war denn das? Was war hier bloß geschehen?

Neben Schorsch im Gras lag ein Häuflein alter Stoff, den sie jetzt als vermoderten Rucksack erkannte, der einmal genau die Farbe gehabt haben könnte, wie ihr schöner neuer Rucksack den sie,- ja, wo hatte sie ihn nur gelassen?

Das alles war ein furchtbarer Albtraum! Jetzt stand sie völlig verwirrt, ängstlich und hilflos da, wusste nicht, was geschehen war und verfluchte ihren Übermut und ihre Abenteuerlust. Noch bevor sie sich um Schorsch kümmerte, griff sie in die Überreste des Rucksacks und zog eine Puderdose,- ihre eigene Puderdose heraus.

"Neiiiiin!!!!!!!", entfuhr es ihr, als sie einen Blick in den Spiegel derselben warf. Ein uraltes, von unzähligen tiefen Falten gezeichnetes Gesicht blickte ihr mit weitaufgerissenen, trüben Augen entgegen. Endlich bückte sie sich und strich Schorsch die Spinnweben aus seinem ebenso gealterten Gesicht, als er anfing sich zu regen. Er stöhnte und öffnete langsam die Augen. Es schien, als würde sein Blut in den Adern gefrieren als er entsetzt ins Resis greisenhaftes Gesicht starrte.

"Oh, mein Kopf!"sagte er. "Bist du es wirklich, Resi? Was ist passiert"

"Ja, ich bin´s. Keine Ahnung", antwortete sie zerknirscht. "Sieh nur wie wir aussehen.
Schorsch schüttelte den Kopf und klopfte sich den Körper ab, sichtlich bemüht wieder klare Gedanken fassen zu können. "Hmm" brummte er; "das war jetzt wohl die Strafe für deinen Übermut! Jetzt müssen wir mal sehen, was zu tun ist. So können wir auf keinen Fall wieder ins Tal. Wir müssen jetzt erst mal rausbekommen was eigentlich passiert ist und wann wir sind. Sind wir einfach gealtert, oder in unserer eigenen Zukunft?"

"Ich glaub wir müssen noch mal zurück in die Hütte!", meint Rosi kleinlaut. "Vielleicht finden wir dort einen Hinweis, was und warum das mit uns geschehen ist."
"Ich denke, da hast du hast recht. Viel schlimmer kann es sowieso nicht werden." antwortete ihr Freund.

So machten sie sich auf um einen neuen Versuch zur Erforschung der verwahrlosten Bretterbude zu wagen. Dieses mal ging Schorsch fast wütend voran.
Zaghaft schleppte sich Resi schweren Schrittes hinter ihm her auf das unheimliche Häuschen zu. Sie zuckte zusammen, als Schorsch die klapprige Tür so heftig aufriß, dass sie aus den Angeln flog. Ohne sich um Spinnweben oder knarrende Dielenbretter zu kümmern, betrat er forsch das Innere der Hütte. Jetzt, wo die helle Abendsonne in das Gemäuer schien, war es einfach nur schmutzig und vegammelt, aber nicht die Bohne unheimlich. Umgestürzte Stühle, zerborstene Fensterläden, eine zentimeterhohe Staubschicht auf dem wackligen Tisch und der vom Holzwurm zerfressenen Anrichte wirkten aber nicht gerade einladend. "Ob wir hier irgendwelche Hinweise finden, was mit den Bewohnern passiert ist, die hier gelebt haben? Vielleicht ist denen ja ähnliches widerfahren!" murmelte Schorsch, während er anfing die Schubladen zu durchstöbern
Zuerst schaute Resi sich ängstlich um, aber da nichts weiter passierte, schloss sie sich ihrem Freund an und begann wortlos den alten Schrank, der ganz hinten in der Ecke lehnte, zu durchsuchen. Dort fand sie ein paar vergilbte Briefe, die sie flugs durchlas.- Nichts interessantes.

Plötzlich rief Schorsch: "Resiiiii!, schau mal was ich gefunden habe! Das glaubst du nicht! Ein Uuuraltes Tagebuch! Und schau mal die Einträge an: Immer die gleiche Handschrift, aber mal krakelig wie die eines Kindes, dann zitterig und dann wieder völlig flüssig".

"Ohhh," ist seine Freundin erstaunt, "das ist es! Darin werden wir des Rätsels Lösung finden! Ganz sicher!"

"Immer wenn die Schrift zitterig ist, ist das Datum in der Zukunft, bei der Kinderschrift in der Vergangenheit, aber alles ist durcheinander..."

Hilflos blickten die beiden sich an. "Das wird bestimmt eine Weile dauern bis wir da den Durchblick haben", murrte Schorsch missmutig.

Nach einer Weile des Lesens meinte Resi: " Du, das scheint gar nicht so schwierig zu sein. Die Hütte ist irgendwie eine >Zeitmaschine< und jemand ist damit hin und her gereist. Die Famile, die hier vor Jahren verschwunden ist, scheint irgendwie in einer fremden Zeit hängengeblieben zu sein. Das müssen wir uns genauer durchlesen." Sie setze sich ans Fenster und begann das Tagebuch vorzulesen.

Nach einer Weilesagte Schorsch:" Wart, lies die letzte Stelle noch einmal. Ich glaube hier ist die Lösung für unsere Problem."

"Hier steht: Sobald die Sonne wieder im Spiegel steht werde ich zurückreisen. Heute ist ein Montag, dann gehts in die Vergangenheit. Hoffentlich nicht wieder zu weit."

Also machten die beiden sich bereit. Resi holte noch den Rucksack, den sie vorher auf der Wiese vor dem Haus liegen lassen haben und stellte sich schließlich zu Schorsch vor den Spiegel. "Ich fürchte, da müssen wir uns noch etwas gedulden, sagte Schorsch. Heute erreicht der Lichtstrahl den Spiegel nicht mehr."


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Es war einmal, in einem tiefen Tal in Österreich, versteckt hinter hohen Bergen, an einem See, dessen Wasseroberfläche in tiefstem Schwarz schimmerte und der von allen Bewohnern des Umlandes gemieden wurde. An jenem See stand eine kleine, baufällige Hütte mit einem windschiefen Dach. Alle Talbewohner machten seit Menschengedenken einen riesengroßen Bogen um See und Hütte, da dort vor Jahren eine ganze Familie spurlos verschwunden ist.
Die haarsträubendsten Geschichten rankten sich um das Wann und Wohin.
Die Sonne stand hoch am Frühlingshimmel und die Vögel zwitscherten vergnügt, als Resi und Schorsch Hand in Hand über einen zugewucherten Pfad kommend, die Hütte am See erblickten.

Gleich hatte Resi, die immer und überall ein Abenteuer witterte, eine blendende Idee. Sie schaute Schorsch tief in die Augen und sagte:
"Liebling komm, lass uns doch mal diesen Schuppen durchstöbern, da ist sicher seit Jahren niemand drin gewesen."

Schorsch blickte Resi besorgt an und antwortete leise: "Du weißt schon wo wir hier sind?"

"Haha," lachte seine Freundin laut, "du wirst doch nichts auf das Gerede der Leute geben?" und öffnete die grob gezimmerte Tür, die schief in den Angeln hing. Es dauerte einen Moment, bis sich die Augen an die Dunkelheit gewöhnt hatten, die aus der Tiefe der Hütte herauskroch. Vorsichtig machte sie einen Schritt in das Dunkel der Hütte. Erschrocken zuckte sie zusammen als die Dielen laut knarrten. Sie schaute in Schorschs Gesicht, das nichts mehr von seiner schönen Bräune hatte, sondern gespenstisch blass war. Auch ihr war das Lachen vergangen, aber das hätte sie um nichts in der Welt zugegeben und so spöttelte sie: "So wirst du nie eine Prinzessin befreien. Geh voraus mein Held."

"Ich, wieso ich?" stammelte der Hüne, "ich hab keine Lust. Du wolltest doch unbedingt hier herumschnüffeln."

Vorsichtig tat sie einen zweiten Schritt und wieder konnte man das laute Knarren hören. Resi ignorierte es diesmal und wagte sich immer weiter in das Dunkel vor. Mit der Hand entfernte sie einige verstaubte Spinnweben, die ihr im Weg hingen. Plötzlich stockte ihr das Blut in den Adern. Ein lautes Poltern war zu hören. Irgendein Möbelstück war wohl aus einem unerfindlichen Grund umgefallen. Dicke Staubwolken machten es unmöglich, zu sehen, was es war.

" Du, Schorsch", flüsterte Resi leise, " was war das?" Stille! Kein Laut war zu vernehmen, Resis Freund spurlos verschwunden. Einen Augenblick lang starrte Resi auf den Punkt, wo seine Spur im Staub endete, dann stürmte sie laut schreiend aus der Hütte.

Vor der Tür stolperte sie fast über Schorsch, der im Gras lag. Über und über mit Spinnweben und Staub bedeckt schien er dort friedlich zu schlummern.
Als sie sich noch, vor Angst zitternd zu ihm hinabbeugen wollte, konnte sie sich kaum bücken und schaute schreiend auf ihre plötzlich total faltige Hand. Was war denn das? Was war hier bloß geschehen?

Neben Schorsch im Gras lag ein Häuflein alter Stoff, den sie jetzt als vermoderten Rucksack erkannte, der einmal genau die Farbe gehabt haben könnte, wie ihr schöner neuer Rucksack den sie,- ja, wo hatte sie ihn nur gelassen?

Das alles war ein furchtbarer Albtraum! Jetzt stand sie völlig verwirrt, ängstlich und hilflos da, wusste nicht, was geschehen war und verfluchte ihren Übermut und ihre Abenteuerlust. Noch bevor sie sich um Schorsch kümmerte, griff sie in die Überreste des Rucksacks und zog eine Puderdose,- ihre eigene Puderdose heraus.

"Neiiiiin!!!!!!!", entfuhr es ihr, als sie einen Blick in den Spiegel derselben warf. Ein uraltes, von unzähligen tiefen Falten gezeichnetes Gesicht blickte ihr mit weitaufgerissenen, trüben Augen entgegen. Endlich bückte sie sich und strich Schorsch die Spinnweben aus seinem ebenso gealterten Gesicht, als er anfing sich zu regen. Er stöhnte und öffnete langsam die Augen. Es schien, als würde sein Blut in den Adern gefrieren als er entsetzt ins Resis greisenhaftes Gesicht starrte.

"Oh, mein Kopf!"sagte er. "Bist du es wirklich, Resi? Was ist passiert"

"Ja, ich bin´s. Keine Ahnung", antwortete sie zerknirscht. "Sieh nur wie wir aussehen.
Schorsch schüttelte den Kopf und klopfte sich den Körper ab, sichtlich bemüht wieder klare Gedanken fassen zu können. "Hmm" brummte er; "das war jetzt wohl die Strafe für deinen Übermut! Jetzt müssen wir mal sehen, was zu tun ist. So können wir auf keinen Fall wieder ins Tal. Wir müssen jetzt erst mal rausbekommen was eigentlich passiert ist und wann wir sind. Sind wir einfach gealtert, oder in unserer eigenen Zukunft?"

"Ich glaub wir müssen noch mal zurück in die Hütte!", meint Rosi kleinlaut. "Vielleicht finden wir dort einen Hinweis, was und warum das mit uns geschehen ist."
"Ich denke, da hast du hast recht. Viel schlimmer kann es sowieso nicht werden." antwortete ihr Freund.

So machten sie sich auf um einen neuen Versuch zur Erforschung der verwahrlosten Bretterbude zu wagen. Dieses mal ging Schorsch fast wütend voran.
Zaghaft schleppte sich Resi schweren Schrittes hinter ihm her auf das unheimliche Häuschen zu. Sie zuckte zusammen, als Schorsch die klapprige Tür so heftig aufriß, dass sie aus den Angeln flog. Ohne sich um Spinnweben oder knarrende Dielenbretter zu kümmern, betrat er forsch das Innere der Hütte. Jetzt, wo die helle Abendsonne in das Gemäuer schien, war es einfach nur schmutzig und vegammelt, aber nicht die Bohne unheimlich. Umgestürzte Stühle, zerborstene Fensterläden, eine zentimeterhohe Staubschicht auf dem wackligen Tisch und der vom Holzwurm zerfressenen Anrichte wirkten aber nicht gerade einladend. "Ob wir hier irgendwelche Hinweise finden, was mit den Bewohnern passiert ist, die hier gelebt haben? Vielleicht ist denen ja ähnliches widerfahren!" murmelte Schorsch, während er anfing die Schubladen zu durchstöbern
Zuerst schaute Resi sich ängstlich um, aber da nichts weiter passierte, schloss sie sich ihrem Freund an und begann wortlos den alten Schrank, der ganz hinten in der Ecke lehnte, zu durchsuchen. Dort fand sie ein paar vergilbte Briefe, die sie flugs durchlas.- Nichts interessantes.

Plötzlich rief Schorsch: "Resiiiii!, schau mal was ich gefunden habe! Das glaubst du nicht! Ein Uuuraltes Tagebuch! Und schau mal die Einträge an: Immer die gleiche Handschrift, aber mal krakelig wie die eines Kindes, dann zitterig und dann wieder völlig flüssig".

"Ohhh," ist seine Freundin erstaunt, "das ist es! Darin werden wir des Rätsels Lösung finden! Ganz sicher!"

"Immer wenn die Schrift zitterig ist, ist das Datum in der Zukunft, bei der Kinderschrift in der Vergangenheit, aber alles ist durcheinander..."

Hilflos blickten die beiden sich an. "Das wird bestimmt eine Weile dauern bis wir da den Durchblick haben", murrte Schorsch missmutig.

Nach einer Weile des Lesens meinte Resi: " Du, das scheint gar nicht so schwierig zu sein. Die Hütte ist irgendwie eine >Zeitmaschine< und jemand ist damit hin und her gereist. Die Famile, die hier vor Jahren verschwunden ist, scheint irgendwie in einer fremden Zeit hängengeblieben zu sein. Das müssen wir uns genauer durchlesen." Sie setze sich ans Fenster und begann das Tagebuch vorzulesen.

Nach einer Weilesagte Schorsch:" Wart, lies die letzte Stelle noch einmal. Ich glaube hier ist die Lösung für unsere Problem."

"Hier steht: Sobald die Sonne wieder im Spiegel steht werde ich zurückreisen. Heute ist ein Montag, dann gehts in die Vergangenheit. Hoffentlich nicht wieder zu weit."

Also machten die beiden sich bereit. Resi holte noch den Rucksack, den sie vorher auf der Wiese vor dem Haus liegen lassen haben und stellte sich schließlich zu Schorsch vor den Spiegel. "Ich fürchte, da müssen wir uns noch etwas gedulden, sagte Schorsch. Heute erreicht der Lichtstrahl den Spiegel nicht mehr."

"Hmm," erwiderte seine Freundin, "dann lass uns mal überlegen, wo und wie wir die Nacht verbringen werden." Sie verließ den Platz vor dem Spiegel und schaute sich in der Hütte um. In einem Kämmerchen ganz hinten im Gebäude wurde sie fündig.


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Es war einmal, in einem tiefen Tal in Österreich, versteckt hinter hohen Bergen, an einem See, dessen Wasseroberfläche in tiefstem Schwarz schimmerte und der von allen Bewohnern des Umlandes gemieden wurde. An jenem See stand eine kleine, baufällige Hütte mit einem windschiefen Dach. Alle Talbewohner machten seit Menschengedenken einen riesengroßen Bogen um See und Hütte, da dort vor Jahren eine ganze Familie spurlos verschwunden ist.
Die haarsträubendsten Geschichten rankten sich um das Wann und Wohin.
Die Sonne stand hoch am Frühlingshimmel und die Vögel zwitscherten vergnügt, als Resi und Schorsch Hand in Hand über einen zugewucherten Pfad kommend, die Hütte am See erblickten.

Gleich hatte Resi, die immer und überall ein Abenteuer witterte, eine blendende Idee. Sie schaute Schorsch tief in die Augen und sagte:
"Liebling komm, lass uns doch mal diesen Schuppen durchstöbern, da ist sicher seit Jahren niemand drin gewesen."

Schorsch blickte Resi besorgt an und antwortete leise: "Du weißt schon wo wir hier sind?"

"Haha," lachte seine Freundin laut, "du wirst doch nichts auf das Gerede der Leute geben?" und öffnete die grob gezimmerte Tür, die schief in den Angeln hing. Es dauerte einen Moment, bis sich die Augen an die Dunkelheit gewöhnt hatten, die aus der Tiefe der Hütte herauskroch. Vorsichtig machte sie einen Schritt in das Dunkel der Hütte. Erschrocken zuckte sie zusammen als die Dielen laut knarrten. Sie schaute in Schorschs Gesicht, das nichts mehr von seiner schönen Bräune hatte, sondern gespenstisch blass war. Auch ihr war das Lachen vergangen, aber das hätte sie um nichts in der Welt zugegeben und so spöttelte sie: "So wirst du nie eine Prinzessin befreien. Geh voraus mein Held."

"Ich, wieso ich?" stammelte der Hüne, "ich hab keine Lust. Du wolltest doch unbedingt hier herumschnüffeln."

Vorsichtig tat sie einen zweiten Schritt und wieder konnte man das laute Knarren hören. Resi ignorierte es diesmal und wagte sich immer weiter in das Dunkel vor. Mit der Hand entfernte sie einige verstaubte Spinnweben, die ihr im Weg hingen. Plötzlich stockte ihr das Blut in den Adern. Ein lautes Poltern war zu hören. Irgendein Möbelstück war wohl aus einem unerfindlichen Grund umgefallen. Dicke Staubwolken machten es unmöglich, zu sehen, was es war.

" Du, Schorsch", flüsterte Resi leise, " was war das?" Stille! Kein Laut war zu vernehmen, Resis Freund spurlos verschwunden. Einen Augenblick lang starrte Resi auf den Punkt, wo seine Spur im Staub endete, dann stürmte sie laut schreiend aus der Hütte.

Vor der Tür stolperte sie fast über Schorsch, der im Gras lag. Über und über mit Spinnweben und Staub bedeckt schien er dort friedlich zu schlummern.
Als sie sich noch, vor Angst zitternd zu ihm hinabbeugen wollte, konnte sie sich kaum bücken und schaute schreiend auf ihre plötzlich total faltige Hand. Was war denn das? Was war hier bloß geschehen?

Neben Schorsch im Gras lag ein Häuflein alter Stoff, den sie jetzt als vermoderten Rucksack erkannte, der einmal genau die Farbe gehabt haben könnte, wie ihr schöner neuer Rucksack den sie,- ja, wo hatte sie ihn nur gelassen?

Das alles war ein furchtbarer Albtraum! Jetzt stand sie völlig verwirrt, ängstlich und hilflos da, wusste nicht, was geschehen war und verfluchte ihren Übermut und ihre Abenteuerlust. Noch bevor sie sich um Schorsch kümmerte, griff sie in die Überreste des Rucksacks und zog eine Puderdose,- ihre eigene Puderdose heraus.

"Neiiiiin!!!!!!!", entfuhr es ihr, als sie einen Blick in den Spiegel derselben warf. Ein uraltes, von unzähligen tiefen Falten gezeichnetes Gesicht blickte ihr mit weitaufgerissenen, trüben Augen entgegen. Endlich bückte sie sich und strich Schorsch die Spinnweben aus seinem ebenso gealterten Gesicht, als er anfing sich zu regen. Er stöhnte und öffnete langsam die Augen. Es schien, als würde sein Blut in den Adern gefrieren als er entsetzt ins Resis greisenhaftes Gesicht starrte.

"Oh, mein Kopf!"sagte er. "Bist du es wirklich, Resi? Was ist passiert"

"Ja, ich bin´s. Keine Ahnung", antwortete sie zerknirscht. "Sieh nur wie wir aussehen.
Schorsch schüttelte den Kopf und klopfte sich den Körper ab, sichtlich bemüht wieder klare Gedanken fassen zu können. "Hmm" brummte er; "das war jetzt wohl die Strafe für deinen Übermut! Jetzt müssen wir mal sehen, was zu tun ist. So können wir auf keinen Fall wieder ins Tal. Wir müssen jetzt erst mal rausbekommen was eigentlich passiert ist und wann wir sind. Sind wir einfach gealtert, oder in unserer eigenen Zukunft?"

"Ich glaub wir müssen noch mal zurück in die Hütte!", meint Rosi kleinlaut. "Vielleicht finden wir dort einen Hinweis, was und warum das mit uns geschehen ist."
"Ich denke, da hast du hast recht. Viel schlimmer kann es sowieso nicht werden." antwortete ihr Freund.

So machten sie sich auf um einen neuen Versuch zur Erforschung der verwahrlosten Bretterbude zu wagen. Dieses mal ging Schorsch fast wütend voran.
Zaghaft schleppte sich Resi schweren Schrittes hinter ihm her auf das unheimliche Häuschen zu. Sie zuckte zusammen, als Schorsch die klapprige Tür so heftig aufriß, dass sie aus den Angeln flog. Ohne sich um Spinnweben oder knarrende Dielenbretter zu kümmern, betrat er forsch das Innere der Hütte. Jetzt, wo die helle Abendsonne in das Gemäuer schien, war es einfach nur schmutzig und vegammelt, aber nicht die Bohne unheimlich. Umgestürzte Stühle, zerborstene Fensterläden, eine zentimeterhohe Staubschicht auf dem wackligen Tisch und der vom Holzwurm zerfressenen Anrichte wirkten aber nicht gerade einladend. "Ob wir hier irgendwelche Hinweise finden, was mit den Bewohnern passiert ist, die hier gelebt haben? Vielleicht ist denen ja ähnliches widerfahren!" murmelte Schorsch, während er anfing die Schubladen zu durchstöbern
Zuerst schaute Resi sich ängstlich um, aber da nichts weiter passierte, schloss sie sich ihrem Freund an und begann wortlos den alten Schrank, der ganz hinten in der Ecke lehnte, zu durchsuchen. Dort fand sie ein paar vergilbte Briefe, die sie flugs durchlas.- Nichts interessantes.

Plötzlich rief Schorsch: "Resiiiii!, schau mal was ich gefunden habe! Das glaubst du nicht! Ein Uuuraltes Tagebuch! Und schau mal die Einträge an: Immer die gleiche Handschrift, aber mal krakelig wie die eines Kindes, dann zitterig und dann wieder völlig flüssig".

"Ohhh," ist seine Freundin erstaunt, "das ist es! Darin werden wir des Rätsels Lösung finden! Ganz sicher!"

"Immer wenn die Schrift zitterig ist, ist das Datum in der Zukunft, bei der Kinderschrift in der Vergangenheit, aber alles ist durcheinander..."

Hilflos blickten die beiden sich an. "Das wird bestimmt eine Weile dauern bis wir da den Durchblick haben", murrte Schorsch missmutig.

Nach einer Weile des Lesens meinte Resi: " Du, das scheint gar nicht so schwierig zu sein. Die Hütte ist irgendwie eine >Zeitmaschine< und jemand ist damit hin und her gereist. Die Famile, die hier vor Jahren verschwunden ist, scheint irgendwie in einer fremden Zeit hängengeblieben zu sein. Das müssen wir uns genauer durchlesen." Sie setze sich ans Fenster und begann das Tagebuch vorzulesen.

Nach einer Weilesagte Schorsch:" Wart, lies die letzte Stelle noch einmal. Ich glaube hier ist die Lösung für unsere Problem."

"Hier steht: Sobald die Sonne wieder im Spiegel steht werde ich zurückreisen. Heute ist ein Montag, dann gehts in die Vergangenheit. Hoffentlich nicht wieder zu weit."

Also machten die beiden sich bereit. Resi holte noch den Rucksack, den sie vorher auf der Wiese vor dem Haus liegen lassen haben und stellte sich schließlich zu Schorsch vor den Spiegel. "Ich fürchte, da müssen wir uns noch etwas gedulden, sagte Schorsch. Heute erreicht der Lichtstrahl den Spiegel nicht mehr."

"Hmm," erwiderte seine Freundin, "dann lass uns mal überlegen, wo und wie wir die Nacht verbringen werden." Sie verließ den Platz vor dem Spiegel und schaute sich in der Hütte um. In einem Kämmerchen ganz hinten im Gebäude wurde sie fündig. Dort stand ein etwas klappriges, aber verblüffend sauberes Bett.


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Es war einmal, in einem tiefen Tal in Österreich, versteckt hinter hohen Bergen, an einem See, dessen Wasseroberfläche in tiefstem Schwarz schimmerte und der von allen Bewohnern des Umlandes gemieden wurde. An jenem See stand eine kleine, baufällige Hütte mit einem windschiefen Dach. Alle Talbewohner machten seit Menschengedenken einen riesengroßen Bogen um See und Hütte, da dort vor Jahren eine ganze Familie spurlos verschwunden ist.
Die haarsträubendsten Geschichten rankten sich um das Wann und Wohin.
Die Sonne stand hoch am Frühlingshimmel und die Vögel zwitscherten vergnügt, als Resi und Schorsch Hand in Hand über einen zugewucherten Pfad kommend, die Hütte am See erblickten.

Gleich hatte Resi, die immer und überall ein Abenteuer witterte, eine blendende Idee. Sie schaute Schorsch tief in die Augen und sagte:
"Liebling komm, lass uns doch mal diesen Schuppen durchstöbern, da ist sicher seit Jahren niemand drin gewesen."

Schorsch blickte Resi besorgt an und antwortete leise: "Du weißt schon wo wir hier sind?"

"Haha," lachte seine Freundin laut, "du wirst doch nichts auf das Gerede der Leute geben?" und öffnete die grob gezimmerte Tür, die schief in den Angeln hing. Es dauerte einen Moment, bis sich die Augen an die Dunkelheit gewöhnt hatten, die aus der Tiefe der Hütte herauskroch. Vorsichtig machte sie einen Schritt in das Dunkel der Hütte. Erschrocken zuckte sie zusammen als die Dielen laut knarrten. Sie schaute in Schorschs Gesicht, das nichts mehr von seiner schönen Bräune hatte, sondern gespenstisch blass war. Auch ihr war das Lachen vergangen, aber das hätte sie um nichts in der Welt zugegeben und so spöttelte sie: "So wirst du nie eine Prinzessin befreien. Geh voraus mein Held."

"Ich, wieso ich?" stammelte der Hüne, "ich hab keine Lust. Du wolltest doch unbedingt hier herumschnüffeln."

Vorsichtig tat sie einen zweiten Schritt und wieder konnte man das laute Knarren hören. Resi ignorierte es diesmal und wagte sich immer weiter in das Dunkel vor. Mit der Hand entfernte sie einige verstaubte Spinnweben, die ihr im Weg hingen. Plötzlich stockte ihr das Blut in den Adern. Ein lautes Poltern war zu hören. Irgendein Möbelstück war wohl aus einem unerfindlichen Grund umgefallen. Dicke Staubwolken machten es unmöglich, zu sehen, was es war.

" Du, Schorsch", flüsterte Resi leise, " was war das?" Stille! Kein Laut war zu vernehmen, Resis Freund spurlos verschwunden. Einen Augenblick lang starrte Resi auf den Punkt, wo seine Spur im Staub endete, dann stürmte sie laut schreiend aus der Hütte.

Vor der Tür stolperte sie fast über Schorsch, der im Gras lag. Über und über mit Spinnweben und Staub bedeckt schien er dort friedlich zu schlummern.
Als sie sich noch, vor Angst zitternd zu ihm hinabbeugen wollte, konnte sie sich kaum bücken und schaute schreiend auf ihre plötzlich total faltige Hand. Was war denn das? Was war hier bloß geschehen?

Neben Schorsch im Gras lag ein Häuflein alter Stoff, den sie jetzt als vermoderten Rucksack erkannte, der einmal genau die Farbe gehabt haben könnte, wie ihr schöner neuer Rucksack den sie,- ja, wo hatte sie ihn nur gelassen?

Das alles war ein furchtbarer Albtraum! Jetzt stand sie völlig verwirrt, ängstlich und hilflos da, wusste nicht, was geschehen war und verfluchte ihren Übermut und ihre Abenteuerlust. Noch bevor sie sich um Schorsch kümmerte, griff sie in die Überreste des Rucksacks und zog eine Puderdose,- ihre eigene Puderdose heraus.

"Neiiiiin!!!!!!!", entfuhr es ihr, als sie einen Blick in den Spiegel derselben warf. Ein uraltes, von unzähligen tiefen Falten gezeichnetes Gesicht blickte ihr mit weitaufgerissenen, trüben Augen entgegen. Endlich bückte sie sich und strich Schorsch die Spinnweben aus seinem ebenso gealterten Gesicht, als er anfing sich zu regen. Er stöhnte und öffnete langsam die Augen. Es schien, als würde sein Blut in den Adern gefrieren als er entsetzt ins Resis greisenhaftes Gesicht starrte.

"Oh, mein Kopf!"sagte er. "Bist du es wirklich, Resi? Was ist passiert"

"Ja, ich bin´s. Keine Ahnung", antwortete sie zerknirscht. "Sieh nur wie wir aussehen.
Schorsch schüttelte den Kopf und klopfte sich den Körper ab, sichtlich bemüht wieder klare Gedanken fassen zu können. "Hmm" brummte er; "das war jetzt wohl die Strafe für deinen Übermut! Jetzt müssen wir mal sehen, was zu tun ist. So können wir auf keinen Fall wieder ins Tal. Wir müssen jetzt erst mal rausbekommen was eigentlich passiert ist und wann wir sind. Sind wir einfach gealtert, oder in unserer eigenen Zukunft?"

"Ich glaub wir müssen noch mal zurück in die Hütte!", meint Rosi kleinlaut. "Vielleicht finden wir dort einen Hinweis, was und warum das mit uns geschehen ist."
"Ich denke, da hast du hast recht. Viel schlimmer kann es sowieso nicht werden." antwortete ihr Freund.

So machten sie sich auf um einen neuen Versuch zur Erforschung der verwahrlosten Bretterbude zu wagen. Dieses mal ging Schorsch fast wütend voran.
Zaghaft schleppte sich Resi schweren Schrittes hinter ihm her auf das unheimliche Häuschen zu. Sie zuckte zusammen, als Schorsch die klapprige Tür so heftig aufriß, dass sie aus den Angeln flog. Ohne sich um Spinnweben oder knarrende Dielenbretter zu kümmern, betrat er forsch das Innere der Hütte. Jetzt, wo die helle Abendsonne in das Gemäuer schien, war es einfach nur schmutzig und vegammelt, aber nicht die Bohne unheimlich. Umgestürzte Stühle, zerborstene Fensterläden, eine zentimeterhohe Staubschicht auf dem wackligen Tisch und der vom Holzwurm zerfressenen Anrichte wirkten aber nicht gerade einladend. "Ob wir hier irgendwelche Hinweise finden, was mit den Bewohnern passiert ist, die hier gelebt haben? Vielleicht ist denen ja ähnliches widerfahren!" murmelte Schorsch, während er anfing die Schubladen zu durchstöbern
Zuerst schaute Resi sich ängstlich um, aber da nichts weiter passierte, schloss sie sich ihrem Freund an und begann wortlos den alten Schrank, der ganz hinten in der Ecke lehnte, zu durchsuchen. Dort fand sie ein paar vergilbte Briefe, die sie flugs durchlas.- Nichts interessantes.

Plötzlich rief Schorsch: "Resiiiii!, schau mal was ich gefunden habe! Das glaubst du nicht! Ein Uuuraltes Tagebuch! Und schau mal die Einträge an: Immer die gleiche Handschrift, aber mal krakelig wie die eines Kindes, dann zitterig und dann wieder völlig flüssig".

"Ohhh," ist seine Freundin erstaunt, "das ist es! Darin werden wir des Rätsels Lösung finden! Ganz sicher!"

"Immer wenn die Schrift zitterig ist, ist das Datum in der Zukunft, bei der Kinderschrift in der Vergangenheit, aber alles ist durcheinander..."

Hilflos blickten die beiden sich an. "Das wird bestimmt eine Weile dauern bis wir da den Durchblick haben", murrte Schorsch missmutig.

Nach einer Weile des Lesens meinte Resi: " Du, das scheint gar nicht so schwierig zu sein. Die Hütte ist irgendwie eine >Zeitmaschine< und jemand ist damit hin und her gereist. Die Famile, die hier vor Jahren verschwunden ist, scheint irgendwie in einer fremden Zeit hängengeblieben zu sein. Das müssen wir uns genauer durchlesen." Sie setze sich ans Fenster und begann das Tagebuch vorzulesen.

Nach einer Weilesagte Schorsch:" Wart, lies die letzte Stelle noch einmal. Ich glaube hier ist die Lösung für unsere Problem."

"Hier steht: Sobald die Sonne wieder im Spiegel steht werde ich zurückreisen. Heute ist ein Montag, dann gehts in die Vergangenheit. Hoffentlich nicht wieder zu weit."

Also machten die beiden sich bereit. Resi holte noch den Rucksack, den sie vorher auf der Wiese vor dem Haus liegen lassen haben und stellte sich schließlich zu Schorsch vor den Spiegel. "Ich fürchte, da müssen wir uns noch etwas gedulden, sagte Schorsch. Heute erreicht der Lichtstrahl den Spiegel nicht mehr."

"Hmm," erwiderte seine Freundin, "dann lass uns mal überlegen, wo und wie wir die Nacht verbringen werden." Sie verließ den Platz vor dem Spiegel und schaute sich in der Hütte um. In einem Kämmerchen ganz hinten im Gebäude wurde sie fündig. Dort stand ein etwas klappriges, aber verblüffend sauberes Bett. Hier wollten sie die Nacht verbringen.
Sie aßen noch eine Kleinigkeit von dem Proviant, den sich im Rucksack hatten und begaben sich dann bald zur Ruhe. Der nächste Tag würde bestimmt sehr aufregend werden und sie wollten gewappnet sein.


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Es war einmal, in einem tiefen Tal in Österreich, versteckt hinter hohen Bergen, an einem See, dessen Wasseroberfläche in tiefstem Schwarz schimmerte und der von allen Bewohnern des Umlandes gemieden wurde. An jenem See stand eine kleine, baufällige Hütte mit einem windschiefen Dach. Alle Talbewohner machten seit Menschengedenken einen riesengroßen Bogen um See und Hütte, da dort vor Jahren eine ganze Familie spurlos verschwunden ist.
Die haarsträubendsten Geschichten rankten sich um das Wann und Wohin.
Die Sonne stand hoch am Frühlingshimmel und die Vögel zwitscherten vergnügt, als Resi und Schorsch Hand in Hand über einen zugewucherten Pfad kommend, die Hütte am See erblickten.

Gleich hatte Resi, die immer und überall ein Abenteuer witterte, eine blendende Idee. Sie schaute Schorsch tief in die Augen und sagte:
"Liebling komm, lass uns doch mal diesen Schuppen durchstöbern, da ist sicher seit Jahren niemand drin gewesen."

Schorsch blickte Resi besorgt an und antwortete leise: "Du weißt schon wo wir hier sind?"

"Haha," lachte seine Freundin laut, "du wirst doch nichts auf das Gerede der Leute geben?" und öffnete die grob gezimmerte Tür, die schief in den Angeln hing. Es dauerte einen Moment, bis sich die Augen an die Dunkelheit gewöhnt hatten, die aus der Tiefe der Hütte herauskroch. Vorsichtig machte sie einen Schritt in das Dunkel der Hütte. Erschrocken zuckte sie zusammen als die Dielen laut knarrten. Sie schaute in Schorschs Gesicht, das nichts mehr von seiner schönen Bräune hatte, sondern gespenstisch blass war. Auch ihr war das Lachen vergangen, aber das hätte sie um nichts in der Welt zugegeben und so spöttelte sie: "So wirst du nie eine Prinzessin befreien. Geh voraus mein Held."

"Ich, wieso ich?" stammelte der Hüne, "ich hab keine Lust. Du wolltest doch unbedingt hier herumschnüffeln."

Vorsichtig tat sie einen zweiten Schritt und wieder konnte man das laute Knarren hören. Resi ignorierte es diesmal und wagte sich immer weiter in das Dunkel vor. Mit der Hand entfernte sie einige verstaubte Spinnweben, die ihr im Weg hingen. Plötzlich stockte ihr das Blut in den Adern. Ein lautes Poltern war zu hören. Irgendein Möbelstück war wohl aus einem unerfindlichen Grund umgefallen. Dicke Staubwolken machten es unmöglich, zu sehen, was es war.

" Du, Schorsch", flüsterte Resi leise, " was war das?" Stille! Kein Laut war zu vernehmen, Resis Freund spurlos verschwunden. Einen Augenblick lang starrte Resi auf den Punkt, wo seine Spur im Staub endete, dann stürmte sie laut schreiend aus der Hütte.

Vor der Tür stolperte sie fast über Schorsch, der im Gras lag. Über und über mit Spinnweben und Staub bedeckt schien er dort friedlich zu schlummern.
Als sie sich noch, vor Angst zitternd zu ihm hinabbeugen wollte, konnte sie sich kaum bücken und schaute schreiend auf ihre plötzlich total faltige Hand. Was war denn das? Was war hier bloß geschehen?

Neben Schorsch im Gras lag ein Häuflein alter Stoff, den sie jetzt als vermoderten Rucksack erkannte, der einmal genau die Farbe gehabt haben könnte, wie ihr schöner neuer Rucksack den sie,- ja, wo hatte sie ihn nur gelassen?

Das alles war ein furchtbarer Albtraum! Jetzt stand sie völlig verwirrt, ängstlich und hilflos da, wusste nicht, was geschehen war und verfluchte ihren Übermut und ihre Abenteuerlust. Noch bevor sie sich um Schorsch kümmerte, griff sie in die Überreste des Rucksacks und zog eine Puderdose,- ihre eigene Puderdose heraus.

"Neiiiiin!!!!!!!", entfuhr es ihr, als sie einen Blick in den Spiegel derselben warf. Ein uraltes, von unzähligen tiefen Falten gezeichnetes Gesicht blickte ihr mit weitaufgerissenen, trüben Augen entgegen. Endlich bückte sie sich und strich Schorsch die Spinnweben aus seinem ebenso gealterten Gesicht, als er anfing sich zu regen. Er stöhnte und öffnete langsam die Augen. Es schien, als würde sein Blut in den Adern gefrieren als er entsetzt ins Resis greisenhaftes Gesicht starrte.

"Oh, mein Kopf!"sagte er. "Bist du es wirklich, Resi? Was ist passiert"

"Ja, ich bin´s. Keine Ahnung", antwortete sie zerknirscht. "Sieh nur wie wir aussehen.
Schorsch schüttelte den Kopf und klopfte sich den Körper ab, sichtlich bemüht wieder klare Gedanken fassen zu können. "Hmm" brummte er; "das war jetzt wohl die Strafe für deinen Übermut! Jetzt müssen wir mal sehen, was zu tun ist. So können wir auf keinen Fall wieder ins Tal. Wir müssen jetzt erst mal rausbekommen was eigentlich passiert ist und wann wir sind. Sind wir einfach gealtert, oder in unserer eigenen Zukunft?"

"Ich glaub wir müssen noch mal zurück in die Hütte!", meint Rosi kleinlaut. "Vielleicht finden wir dort einen Hinweis, was und warum das mit uns geschehen ist."
"Ich denke, da hast du hast recht. Viel schlimmer kann es sowieso nicht werden." antwortete ihr Freund.

So machten sie sich auf um einen neuen Versuch zur Erforschung der verwahrlosten Bretterbude zu wagen. Dieses mal ging Schorsch fast wütend voran.
Zaghaft schleppte sich Resi schweren Schrittes hinter ihm her auf das unheimliche Häuschen zu. Sie zuckte zusammen, als Schorsch die klapprige Tür so heftig aufriß, dass sie aus den Angeln flog. Ohne sich um Spinnweben oder knarrende Dielenbretter zu kümmern, betrat er forsch das Innere der Hütte. Jetzt, wo die helle Abendsonne in das Gemäuer schien, war es einfach nur schmutzig und vegammelt, aber nicht die Bohne unheimlich. Umgestürzte Stühle, zerborstene Fensterläden, eine zentimeterhohe Staubschicht auf dem wackligen Tisch und der vom Holzwurm zerfressenen Anrichte wirkten aber nicht gerade einladend. "Ob wir hier irgendwelche Hinweise finden, was mit den Bewohnern passiert ist, die hier gelebt haben? Vielleicht ist denen ja ähnliches widerfahren!" murmelte Schorsch, während er anfing die Schubladen zu durchstöbern
Zuerst schaute Resi sich ängstlich um, aber da nichts weiter passierte, schloss sie sich ihrem Freund an und begann wortlos den alten Schrank, der ganz hinten in der Ecke lehnte, zu durchsuchen. Dort fand sie ein paar vergilbte Briefe, die sie flugs durchlas.- Nichts interessantes.

Plötzlich rief Schorsch: "Resiiiii!, schau mal was ich gefunden habe! Das glaubst du nicht! Ein Uuuraltes Tagebuch! Und schau mal die Einträge an: Immer die gleiche Handschrift, aber mal krakelig wie die eines Kindes, dann zitterig und dann wieder völlig flüssig".

"Ohhh," ist seine Freundin erstaunt, "das ist es! Darin werden wir des Rätsels Lösung finden! Ganz sicher!"

"Immer wenn die Schrift zitterig ist, ist das Datum in der Zukunft, bei der Kinderschrift in der Vergangenheit, aber alles ist durcheinander..."

Hilflos blickten die beiden sich an. "Das wird bestimmt eine Weile dauern bis wir da den Durchblick haben", murrte Schorsch missmutig.

Nach einer Weile des Lesens meinte Resi: " Du, das scheint gar nicht so schwierig zu sein. Die Hütte ist irgendwie eine >Zeitmaschine< und jemand ist damit hin und her gereist. Die Famile, die hier vor Jahren verschwunden ist, scheint irgendwie in einer fremden Zeit hängengeblieben zu sein. Das müssen wir uns genauer durchlesen." Sie setze sich ans Fenster und begann das Tagebuch vorzulesen.

Nach einer Weilesagte Schorsch:" Wart, lies die letzte Stelle noch einmal. Ich glaube hier ist die Lösung für unsere Problem."

"Hier steht: Sobald die Sonne wieder im Spiegel steht werde ich zurückreisen. Heute ist ein Montag, dann gehts in die Vergangenheit. Hoffentlich nicht wieder zu weit."

Also machten die beiden sich bereit. Resi holte noch den Rucksack, den sie vorher auf der Wiese vor dem Haus liegen lassen haben und stellte sich schließlich zu Schorsch vor den Spiegel. "Ich fürchte, da müssen wir uns noch etwas gedulden, sagte Schorsch. Heute erreicht der Lichtstrahl den Spiegel nicht mehr."

"Hmm," erwiderte seine Freundin, "dann lass uns mal überlegen, wo und wie wir die Nacht verbringen werden." Sie verließ den Platz vor dem Spiegel und schaute sich in der Hütte um. In einem Kämmerchen ganz hinten im Gebäude wurde sie fündig. Dort stand ein etwas klappriges, aber verblüffend sauberes Bett. Hier wollten sie die Nacht verbringen.
Sie aßen noch eine Kleinigkeit von dem Proviant, den sich im Rucksack hatten und begaben sich dann bald zur Ruhe. Der nächste Tag würde bestimmt sehr aufregend werden und sie wollten gewappnet sein. Leider hatten beide noch nicht bedacht, dass sie gar nicht wußten was für ein Wochentag war, und das es eben nur Montags die Reise in die in die Vergangenheit möglich ist.


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Es war einmal, in einem tiefen Tal in Österreich, versteckt hinter hohen Bergen, an einem See, dessen Wasseroberfläche in tiefstem Schwarz schimmerte und der von allen Bewohnern des Umlandes gemieden wurde. An jenem See stand eine kleine, baufällige Hütte mit einem windschiefen Dach. Alle Talbewohner machten seit Menschengedenken einen riesengroßen Bogen um See und Hütte, da dort vor Jahren eine ganze Familie spurlos verschwunden ist.
Die haarsträubendsten Geschichten rankten sich um das Wann und Wohin.
Die Sonne stand hoch am Frühlingshimmel und die Vögel zwitscherten vergnügt, als Resi und Schorsch Hand in Hand über einen zugewucherten Pfad kommend, die Hütte am See erblickten.

Gleich hatte Resi, die immer und überall ein Abenteuer witterte, eine blendende Idee. Sie schaute Schorsch tief in die Augen und sagte:
"Liebling komm, lass uns doch mal diesen Schuppen durchstöbern, da ist sicher seit Jahren niemand drin gewesen."

Schorsch blickte Resi besorgt an und antwortete leise: "Du weißt schon wo wir hier sind?"

"Haha," lachte seine Freundin laut, "du wirst doch nichts auf das Gerede der Leute geben?" und öffnete die grob gezimmerte Tür, die schief in den Angeln hing. Es dauerte einen Moment, bis sich die Augen an die Dunkelheit gewöhnt hatten, die aus der Tiefe der Hütte herauskroch. Vorsichtig machte sie einen Schritt in das Dunkel der Hütte. Erschrocken zuckte sie zusammen als die Dielen laut knarrten. Sie schaute in Schorschs Gesicht, das nichts mehr von seiner schönen Bräune hatte, sondern gespenstisch blass war. Auch ihr war das Lachen vergangen, aber das hätte sie um nichts in der Welt zugegeben und so spöttelte sie: "So wirst du nie eine Prinzessin befreien. Geh voraus mein Held."

"Ich, wieso ich?" stammelte der Hüne, "ich hab keine Lust. Du wolltest doch unbedingt hier herumschnüffeln."

Vorsichtig tat sie einen zweiten Schritt und wieder konnte man das laute Knarren hören. Resi ignorierte es diesmal und wagte sich immer weiter in das Dunkel vor. Mit der Hand entfernte sie einige verstaubte Spinnweben, die ihr im Weg hingen. Plötzlich stockte ihr das Blut in den Adern. Ein lautes Poltern war zu hören. Irgendein Möbelstück war wohl aus einem unerfindlichen Grund umgefallen. Dicke Staubwolken machten es unmöglich, zu sehen, was es war.

" Du, Schorsch", flüsterte Resi leise, " was war das?" Stille! Kein Laut war zu vernehmen, Resis Freund spurlos verschwunden. Einen Augenblick lang starrte Resi auf den Punkt, wo seine Spur im Staub endete, dann stürmte sie laut schreiend aus der Hütte.

Vor der Tür stolperte sie fast über Schorsch, der im Gras lag. Über und über mit Spinnweben und Staub bedeckt schien er dort friedlich zu schlummern.
Als sie sich noch, vor Angst zitternd zu ihm hinabbeugen wollte, konnte sie sich kaum bücken und schaute schreiend auf ihre plötzlich total faltige Hand. Was war denn das? Was war hier bloß geschehen?

Neben Schorsch im Gras lag ein Häuflein alter Stoff, den sie jetzt als vermoderten Rucksack erkannte, der einmal genau die Farbe gehabt haben könnte, wie ihr schöner neuer Rucksack den sie,- ja, wo hatte sie ihn nur gelassen?

Das alles war ein furchtbarer Albtraum! Jetzt stand sie völlig verwirrt, ängstlich und hilflos da, wusste nicht, was geschehen war und verfluchte ihren Übermut und ihre Abenteuerlust. Noch bevor sie sich um Schorsch kümmerte, griff sie in die Überreste des Rucksacks und zog eine Puderdose,- ihre eigene Puderdose heraus.

"Neiiiiin!!!!!!!", entfuhr es ihr, als sie einen Blick in den Spiegel derselben warf. Ein uraltes, von unzähligen tiefen Falten gezeichnetes Gesicht blickte ihr mit weitaufgerissenen, trüben Augen entgegen. Endlich bückte sie sich und strich Schorsch die Spinnweben aus seinem ebenso gealterten Gesicht, als er anfing sich zu regen. Er stöhnte und öffnete langsam die Augen. Es schien, als würde sein Blut in den Adern gefrieren als er entsetzt ins Resis greisenhaftes Gesicht starrte.

"Oh, mein Kopf!"sagte er. "Bist du es wirklich, Resi? Was ist passiert"

"Ja, ich bin´s. Keine Ahnung", antwortete sie zerknirscht. "Sieh nur wie wir aussehen.
Schorsch schüttelte den Kopf und klopfte sich den Körper ab, sichtlich bemüht wieder klare Gedanken fassen zu können. "Hmm" brummte er; "das war jetzt wohl die Strafe für deinen Übermut! Jetzt müssen wir mal sehen, was zu tun ist. So können wir auf keinen Fall wieder ins Tal. Wir müssen jetzt erst mal rausbekommen was eigentlich passiert ist und wann wir sind. Sind wir einfach gealtert, oder in unserer eigenen Zukunft?"

"Ich glaub wir müssen noch mal zurück in die Hütte!", meint Rosi kleinlaut. "Vielleicht finden wir dort einen Hinweis, was und warum das mit uns geschehen ist."
"Ich denke, da hast du hast recht. Viel schlimmer kann es sowieso nicht werden." antwortete ihr Freund.

So machten sie sich auf um einen neuen Versuch zur Erforschung der verwahrlosten Bretterbude zu wagen. Dieses mal ging Schorsch fast wütend voran.
Zaghaft schleppte sich Resi schweren Schrittes hinter ihm her auf das unheimliche Häuschen zu. Sie zuckte zusammen, als Schorsch die klapprige Tür so heftig aufriß, dass sie aus den Angeln flog. Ohne sich um Spinnweben oder knarrende Dielenbretter zu kümmern, betrat er forsch das Innere der Hütte. Jetzt, wo die helle Abendsonne in das Gemäuer schien, war es einfach nur schmutzig und vegammelt, aber nicht die Bohne unheimlich. Umgestürzte Stühle, zerborstene Fensterläden, eine zentimeterhohe Staubschicht auf dem wackligen Tisch und der vom Holzwurm zerfressenen Anrichte wirkten aber nicht gerade einladend. "Ob wir hier irgendwelche Hinweise finden, was mit den Bewohnern passiert ist, die hier gelebt haben? Vielleicht ist denen ja ähnliches widerfahren!" murmelte Schorsch, während er anfing die Schubladen zu durchstöbern
Zuerst schaute Resi sich ängstlich um, aber da nichts weiter passierte, schloss sie sich ihrem Freund an und begann wortlos den alten Schrank, der ganz hinten in der Ecke lehnte, zu durchsuchen. Dort fand sie ein paar vergilbte Briefe, die sie flugs durchlas.- Nichts interessantes.

Plötzlich rief Schorsch: "Resiiiii!, schau mal was ich gefunden habe! Das glaubst du nicht! Ein Uuuraltes Tagebuch! Und schau mal die Einträge an: Immer die gleiche Handschrift, aber mal krakelig wie die eines Kindes, dann zitterig und dann wieder völlig flüssig".

"Ohhh," ist seine Freundin erstaunt, "das ist es! Darin werden wir des Rätsels Lösung finden! Ganz sicher!"

"Immer wenn die Schrift zitterig ist, ist das Datum in der Zukunft, bei der Kinderschrift in der Vergangenheit, aber alles ist durcheinander..."

Hilflos blickten die beiden sich an. "Das wird bestimmt eine Weile dauern bis wir da den Durchblick haben", murrte Schorsch missmutig.

Nach einer Weile des Lesens meinte Resi: " Du, das scheint gar nicht so schwierig zu sein. Die Hütte ist irgendwie eine >Zeitmaschine< und jemand ist damit hin und her gereist. Die Famile, die hier vor Jahren verschwunden ist, scheint irgendwie in einer fremden Zeit hängengeblieben zu sein. Das müssen wir uns genauer durchlesen." Sie setze sich ans Fenster und begann das Tagebuch vorzulesen.

Nach einer Weilesagte Schorsch:" Wart, lies die letzte Stelle noch einmal. Ich glaube hier ist die Lösung für unsere Problem."

"Hier steht: Sobald die Sonne wieder im Spiegel steht werde ich zurückreisen. Heute ist ein Montag, dann gehts in die Vergangenheit. Hoffentlich nicht wieder zu weit."

Also machten die beiden sich bereit. Resi holte noch den Rucksack, den sie vorher auf der Wiese vor dem Haus liegen lassen haben und stellte sich schließlich zu Schorsch vor den Spiegel. "Ich fürchte, da müssen wir uns noch etwas gedulden, sagte Schorsch. Heute erreicht der Lichtstrahl den Spiegel nicht mehr."

"Hmm," erwiderte seine Freundin, "dann lass uns mal überlegen, wo und wie wir die Nacht verbringen werden." Sie verließ den Platz vor dem Spiegel und schaute sich in der Hütte um. In einem Kämmerchen ganz hinten im Gebäude wurde sie fündig. Dort stand ein etwas klappriges, aber verblüffend sauberes Bett. Hier wollten sie die Nacht verbringen.
Sie aßen noch eine Kleinigkeit von dem Proviant, den sich im Rucksack hatten und begaben sich dann bald zur Ruhe. Der nächste Tag würde bestimmt sehr aufregend werden und sie wollten gewappnet sein. Leider hatten beide noch nicht bedacht, dass sie gar nicht wußten was für ein Wochentag war, und das es eben nur Montags die Reise in die in die Vergangenheit möglich ist. Sie beschlossen aber zuerstmal etwas zu schlafen und am nächsten Morgen, darüber nachzudenken, was zu tun sein. Die Sonne traf ja immer erst nachmittags auf den Spiegel, also würden sie am Vormittag noch genug Zeit haben sich etwas einfallen zu lassen.


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Es war einmal, in einem tiefen Tal in Österreich, versteckt hinter hohen Bergen, an einem See, dessen Wasseroberfläche in tiefstem Schwarz schimmerte und der von allen Bewohnern des Umlandes gemieden wurde. An jenem See stand eine kleine, baufällige Hütte mit einem windschiefen Dach. Alle Talbewohner machten seit Menschengedenken einen riesengroßen Bogen um See und Hütte, da dort vor Jahren eine ganze Familie spurlos verschwunden ist.
Die haarsträubendsten Geschichten rankten sich um das Wann und Wohin.
Die Sonne stand hoch am Frühlingshimmel und die Vögel zwitscherten vergnügt, als Resi und Schorsch Hand in Hand über einen zugewucherten Pfad kommend, die Hütte am See erblickten.

Gleich hatte Resi, die immer und überall ein Abenteuer witterte, eine blendende Idee. Sie schaute Schorsch tief in die Augen und sagte:
"Liebling komm, lass uns doch mal diesen Schuppen durchstöbern, da ist sicher seit Jahren niemand drin gewesen."

Schorsch blickte Resi besorgt an und antwortete leise: "Du weißt schon wo wir hier sind?"

"Haha," lachte seine Freundin laut, "du wirst doch nichts auf das Gerede der Leute geben?" und öffnete die grob gezimmerte Tür, die schief in den Angeln hing. Es dauerte einen Moment, bis sich die Augen an die Dunkelheit gewöhnt hatten, die aus der Tiefe der Hütte herauskroch. Vorsichtig machte sie einen Schritt in das Dunkel der Hütte. Erschrocken zuckte sie zusammen als die Dielen laut knarrten. Sie schaute in Schorschs Gesicht, das nichts mehr von seiner schönen Bräune hatte, sondern gespenstisch blass war. Auch ihr war das Lachen vergangen, aber das hätte sie um nichts in der Welt zugegeben und so spöttelte sie: "So wirst du nie eine Prinzessin befreien. Geh voraus mein Held."

"Ich, wieso ich?" stammelte der Hüne, "ich hab keine Lust. Du wolltest doch unbedingt hier herumschnüffeln."

Vorsichtig tat sie einen zweiten Schritt und wieder konnte man das laute Knarren hören. Resi ignorierte es diesmal und wagte sich immer weiter in das Dunkel vor. Mit der Hand entfernte sie einige verstaubte Spinnweben, die ihr im Weg hingen. Plötzlich stockte ihr das Blut in den Adern. Ein lautes Poltern war zu hören. Irgendein Möbelstück war wohl aus einem unerfindlichen Grund umgefallen. Dicke Staubwolken machten es unmöglich, zu sehen, was es war.

" Du, Schorsch", flüsterte Resi leise, " was war das?" Stille! Kein Laut war zu vernehmen, Resis Freund spurlos verschwunden. Einen Augenblick lang starrte Resi auf den Punkt, wo seine Spur im Staub endete, dann stürmte sie laut schreiend aus der Hütte.

Vor der Tür stolperte sie fast über Schorsch, der im Gras lag. Über und über mit Spinnweben und Staub bedeckt schien er dort friedlich zu schlummern.
Als sie sich noch, vor Angst zitternd zu ihm hinabbeugen wollte, konnte sie sich kaum bücken und schaute schreiend auf ihre plötzlich total faltige Hand. Was war denn das? Was war hier bloß geschehen?

Neben Schorsch im Gras lag ein Häuflein alter Stoff, den sie jetzt als vermoderten Rucksack erkannte, der einmal genau die Farbe gehabt haben könnte, wie ihr schöner neuer Rucksack den sie,- ja, wo hatte sie ihn nur gelassen?

Das alles war ein furchtbarer Albtraum! Jetzt stand sie völlig verwirrt, ängstlich und hilflos da, wusste nicht, was geschehen war und verfluchte ihren Übermut und ihre Abenteuerlust. Noch bevor sie sich um Schorsch kümmerte, griff sie in die Überreste des Rucksacks und zog eine Puderdose,- ihre eigene Puderdose heraus.

"Neiiiiin!!!!!!!", entfuhr es ihr, als sie einen Blick in den Spiegel derselben warf. Ein uraltes, von unzähligen tiefen Falten gezeichnetes Gesicht blickte ihr mit weitaufgerissenen, trüben Augen entgegen. Endlich bückte sie sich und strich Schorsch die Spinnweben aus seinem ebenso gealterten Gesicht, als er anfing sich zu regen. Er stöhnte und öffnete langsam die Augen. Es schien, als würde sein Blut in den Adern gefrieren als er entsetzt ins Resis greisenhaftes Gesicht starrte.

"Oh, mein Kopf!"sagte er. "Bist du es wirklich, Resi? Was ist passiert"

"Ja, ich bin´s. Keine Ahnung", antwortete sie zerknirscht. "Sieh nur wie wir aussehen.
Schorsch schüttelte den Kopf und klopfte sich den Körper ab, sichtlich bemüht wieder klare Gedanken fassen zu können. "Hmm" brummte er; "das war jetzt wohl die Strafe für deinen Übermut! Jetzt müssen wir mal sehen, was zu tun ist. So können wir auf keinen Fall wieder ins Tal. Wir müssen jetzt erst mal rausbekommen was eigentlich passiert ist und wann wir sind. Sind wir einfach gealtert, oder in unserer eigenen Zukunft?"

"Ich glaub wir müssen noch mal zurück in die Hütte!", meint Rosi kleinlaut. "Vielleicht finden wir dort einen Hinweis, was und warum das mit uns geschehen ist."
"Ich denke, da hast du hast recht. Viel schlimmer kann es sowieso nicht werden." antwortete ihr Freund.

So machten sie sich auf um einen neuen Versuch zur Erforschung der verwahrlosten Bretterbude zu wagen. Dieses mal ging Schorsch fast wütend voran.
Zaghaft schleppte sich Resi schweren Schrittes hinter ihm her auf das unheimliche Häuschen zu. Sie zuckte zusammen, als Schorsch die klapprige Tür so heftig aufriß, dass sie aus den Angeln flog. Ohne sich um Spinnweben oder knarrende Dielenbretter zu kümmern, betrat er forsch das Innere der Hütte. Jetzt, wo die helle Abendsonne in das Gemäuer schien, war es einfach nur schmutzig und vegammelt, aber nicht die Bohne unheimlich. Umgestürzte Stühle, zerborstene Fensterläden, eine zentimeterhohe Staubschicht auf dem wackligen Tisch und der vom Holzwurm zerfressenen Anrichte wirkten aber nicht gerade einladend. "Ob wir hier irgendwelche Hinweise finden, was mit den Bewohnern passiert ist, die hier gelebt haben? Vielleicht ist denen ja ähnliches widerfahren!" murmelte Schorsch, während er anfing die Schubladen zu durchstöbern
Zuerst schaute Resi sich ängstlich um, aber da nichts weiter passierte, schloss sie sich ihrem Freund an und begann wortlos den alten Schrank, der ganz hinten in der Ecke lehnte, zu durchsuchen. Dort fand sie ein paar vergilbte Briefe, die sie flugs durchlas.- Nichts interessantes.

Plötzlich rief Schorsch: "Resiiiii!, schau mal was ich gefunden habe! Das glaubst du nicht! Ein Uuuraltes Tagebuch! Und schau mal die Einträge an: Immer die gleiche Handschrift, aber mal krakelig wie die eines Kindes, dann zitterig und dann wieder völlig flüssig".

"Ohhh," ist seine Freundin erstaunt, "das ist es! Darin werden wir des Rätsels Lösung finden! Ganz sicher!"

"Immer wenn die Schrift zitterig ist, ist das Datum in der Zukunft, bei der Kinderschrift in der Vergangenheit, aber alles ist durcheinander..."

Hilflos blickten die beiden sich an. "Das wird bestimmt eine Weile dauern bis wir da den Durchblick haben", murrte Schorsch missmutig.

Nach einer Weile des Lesens meinte Resi: " Du, das scheint gar nicht so schwierig zu sein. Die Hütte ist irgendwie eine >Zeitmaschine< und jemand ist damit hin und her gereist. Die Famile, die hier vor Jahren verschwunden ist, scheint irgendwie in einer fremden Zeit hängengeblieben zu sein. Das müssen wir uns genauer durchlesen." Sie setze sich ans Fenster und begann das Tagebuch vorzulesen.

Nach einer Weilesagte Schorsch:" Wart, lies die letzte Stelle noch einmal. Ich glaube hier ist die Lösung für unsere Problem."

"Hier steht: Sobald die Sonne wieder im Spiegel steht werde ich zurückreisen. Heute ist ein Montag, dann gehts in die Vergangenheit. Hoffentlich nicht wieder zu weit."

Also machten die beiden sich bereit. Resi holte noch den Rucksack, den sie vorher auf der Wiese vor dem Haus liegen lassen haben und stellte sich schließlich zu Schorsch vor den Spiegel. "Ich fürchte, da müssen wir uns noch etwas gedulden, sagte Schorsch. Heute erreicht der Lichtstrahl den Spiegel nicht mehr."

"Hmm," erwiderte seine Freundin, "dann lass uns mal überlegen, wo und wie wir die Nacht verbringen werden." Sie verließ den Platz vor dem Spiegel und schaute sich in der Hütte um. In einem Kämmerchen ganz hinten im Gebäude wurde sie fündig. Dort stand ein etwas klappriges, aber verblüffend sauberes Bett. Hier wollten sie die Nacht verbringen.
Sie aßen noch eine Kleinigkeit von dem Proviant, den sich im Rucksack hatten und begaben sich dann bald zur Ruhe. Der nächste Tag würde bestimmt sehr aufregend werden und sie wollten gewappnet sein. Leider hatten beide noch nicht bedacht, dass sie gar nicht wußten was für ein Wochentag war, und das es eben nur Montags die Reise in die in die Vergangenheit möglich ist. Sie beschlossen aber zuerstmal etwas zu schlafen und am nächsten Morgen, darüber nachzudenken, was zu tun sein. Die Sonne traf ja immer erst nachmittags auf den Spiegel, also würden sie am Vormittag noch genug Zeit haben sich etwas einfallen zu lassen. Gemeinsam schüttelten und klopften sie den Staub aus den komplett trockenen Decken und Matratzen und hatten nach wenigen Minuten ein richtig ansehnliches Bett gemacht.


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Es war einmal, in einem tiefen Tal in Österreich, versteckt hinter hohen Bergen, an einem See, dessen Wasseroberfläche in tiefstem Schwarz schimmerte und der von allen Bewohnern des Umlandes gemieden wurde. An jenem See stand eine kleine, baufällige Hütte mit einem windschiefen Dach. Alle Talbewohner machten seit Menschengedenken einen riesengroßen Bogen um See und Hütte, da dort vor Jahren eine ganze Familie spurlos verschwunden ist.
Die haarsträubendsten Geschichten rankten sich um das Wann und Wohin.
Die Sonne stand hoch am Frühlingshimmel und die Vögel zwitscherten vergnügt, als Resi und Schorsch Hand in Hand über einen zugewucherten Pfad kommend, die Hütte am See erblickten.

Gleich hatte Resi, die immer und überall ein Abenteuer witterte, eine blendende Idee. Sie schaute Schorsch tief in die Augen und sagte:
"Liebling komm, lass uns doch mal diesen Schuppen durchstöbern, da ist sicher seit Jahren niemand drin gewesen."

Schorsch blickte Resi besorgt an und antwortete leise: "Du weißt schon wo wir hier sind?"

"Haha," lachte seine Freundin laut, "du wirst doch nichts auf das Gerede der Leute geben?" und öffnete die grob gezimmerte Tür, die schief in den Angeln hing. Es dauerte einen Moment, bis sich die Augen an die Dunkelheit gewöhnt hatten, die aus der Tiefe der Hütte herauskroch. Vorsichtig machte sie einen Schritt in das Dunkel der Hütte. Erschrocken zuckte sie zusammen als die Dielen laut knarrten. Sie schaute in Schorschs Gesicht, das nichts mehr von seiner schönen Bräune hatte, sondern gespenstisch blass war. Auch ihr war das Lachen vergangen, aber das hätte sie um nichts in der Welt zugegeben und so spöttelte sie: "So wirst du nie eine Prinzessin befreien. Geh voraus mein Held."

"Ich, wieso ich?" stammelte der Hüne, "ich hab keine Lust. Du wolltest doch unbedingt hier herumschnüffeln."

Vorsichtig tat sie einen zweiten Schritt und wieder konnte man das laute Knarren hören. Resi ignorierte es diesmal und wagte sich immer weiter in das Dunkel vor. Mit der Hand entfernte sie einige verstaubte Spinnweben, die ihr im Weg hingen. Plötzlich stockte ihr das Blut in den Adern. Ein lautes Poltern war zu hören. Irgendein Möbelstück war wohl aus einem unerfindlichen Grund umgefallen. Dicke Staubwolken machten es unmöglich, zu sehen, was es war.

" Du, Schorsch", flüsterte Resi leise, " was war das?" Stille! Kein Laut war zu vernehmen, Resis Freund spurlos verschwunden. Einen Augenblick lang starrte Resi auf den Punkt, wo seine Spur im Staub endete, dann stürmte sie laut schreiend aus der Hütte.

Vor der Tür stolperte sie fast über Schorsch, der im Gras lag. Über und über mit Spinnweben und Staub bedeckt schien er dort friedlich zu schlummern.
Als sie sich noch, vor Angst zitternd zu ihm hinabbeugen wollte, konnte sie sich kaum bücken und schaute schreiend auf ihre plötzlich total faltige Hand. Was war denn das? Was war hier bloß geschehen?

Neben Schorsch im Gras lag ein Häuflein alter Stoff, den sie jetzt als vermoderten Rucksack erkannte, der einmal genau die Farbe gehabt haben könnte, wie ihr schöner neuer Rucksack den sie,- ja, wo hatte sie ihn nur gelassen?

Das alles war ein furchtbarer Albtraum! Jetzt stand sie völlig verwirrt, ängstlich und hilflos da, wusste nicht, was geschehen war und verfluchte ihren Übermut und ihre Abenteuerlust. Noch bevor sie sich um Schorsch kümmerte, griff sie in die Überreste des Rucksacks und zog eine Puderdose,- ihre eigene Puderdose heraus.

"Neiiiiin!!!!!!!", entfuhr es ihr, als sie einen Blick in den Spiegel derselben warf. Ein uraltes, von unzähligen tiefen Falten gezeichnetes Gesicht blickte ihr mit weitaufgerissenen, trüben Augen entgegen. Endlich bückte sie sich und strich Schorsch die Spinnweben aus seinem ebenso gealterten Gesicht, als er anfing sich zu regen. Er stöhnte und öffnete langsam die Augen. Es schien, als würde sein Blut in den Adern gefrieren als er entsetzt ins Resis greisenhaftes Gesicht starrte.

"Oh, mein Kopf!"sagte er. "Bist du es wirklich, Resi? Was ist passiert"

"Ja, ich bin´s. Keine Ahnung", antwortete sie zerknirscht. "Sieh nur wie wir aussehen.
Schorsch schüttelte den Kopf und klopfte sich den Körper ab, sichtlich bemüht wieder klare Gedanken fassen zu können. "Hmm" brummte er; "das war jetzt wohl die Strafe für deinen Übermut! Jetzt müssen wir mal sehen, was zu tun ist. So können wir auf keinen Fall wieder ins Tal. Wir müssen jetzt erst mal rausbekommen was eigentlich passiert ist und wann wir sind. Sind wir einfach gealtert, oder in unserer eigenen Zukunft?"

"Ich glaub wir müssen noch mal zurück in die Hütte!", meint Rosi kleinlaut. "Vielleicht finden wir dort einen Hinweis, was und warum das mit uns geschehen ist."
"Ich denke, da hast du hast recht. Viel schlimmer kann es sowieso nicht werden." antwortete ihr Freund.

So machten sie sich auf um einen neuen Versuch zur Erforschung der verwahrlosten Bretterbude zu wagen. Dieses mal ging Schorsch fast wütend voran.
Zaghaft schleppte sich Resi schweren Schrittes hinter ihm her auf das unheimliche Häuschen zu. Sie zuckte zusammen, als Schorsch die klapprige Tür so heftig aufriß, dass sie aus den Angeln flog. Ohne sich um Spinnweben oder knarrende Dielenbretter zu kümmern, betrat er forsch das Innere der Hütte. Jetzt, wo die helle Abendsonne in das Gemäuer schien, war es einfach nur schmutzig und vegammelt, aber nicht die Bohne unheimlich. Umgestürzte Stühle, zerborstene Fensterläden, eine zentimeterhohe Staubschicht auf dem wackligen Tisch und der vom Holzwurm zerfressenen Anrichte wirkten aber nicht gerade einladend. "Ob wir hier irgendwelche Hinweise finden, was mit den Bewohnern passiert ist, die hier gelebt haben? Vielleicht ist denen ja ähnliches widerfahren!" murmelte Schorsch, während er anfing die Schubladen zu durchstöbern
Zuerst schaute Resi sich ängstlich um, aber da nichts weiter passierte, schloss sie sich ihrem Freund an und begann wortlos den alten Schrank, der ganz hinten in der Ecke lehnte, zu durchsuchen. Dort fand sie ein paar vergilbte Briefe, die sie flugs durchlas.- Nichts interessantes.

Plötzlich rief Schorsch: "Resiiiii!, schau mal was ich gefunden habe! Das glaubst du nicht! Ein Uuuraltes Tagebuch! Und schau mal die Einträge an: Immer die gleiche Handschrift, aber mal krakelig wie die eines Kindes, dann zitterig und dann wieder völlig flüssig".

"Ohhh," ist seine Freundin erstaunt, "das ist es! Darin werden wir des Rätsels Lösung finden! Ganz sicher!"

"Immer wenn die Schrift zitterig ist, ist das Datum in der Zukunft, bei der Kinderschrift in der Vergangenheit, aber alles ist durcheinander..."

Hilflos blickten die beiden sich an. "Das wird bestimmt eine Weile dauern bis wir da den Durchblick haben", murrte Schorsch missmutig.

Nach einer Weile des Lesens meinte Resi: " Du, das scheint gar nicht so schwierig zu sein. Die Hütte ist irgendwie eine >Zeitmaschine< und jemand ist damit hin und her gereist. Die Famile, die hier vor Jahren verschwunden ist, scheint irgendwie in einer fremden Zeit hängengeblieben zu sein. Das müssen wir uns genauer durchlesen." Sie setze sich ans Fenster und begann das Tagebuch vorzulesen.

Nach einer Weilesagte Schorsch:" Wart, lies die letzte Stelle noch einmal. Ich glaube hier ist die Lösung für unsere Problem."

"Hier steht: Sobald die Sonne wieder im Spiegel steht werde ich zurückreisen. Heute ist ein Montag, dann gehts in die Vergangenheit. Hoffentlich nicht wieder zu weit."

Also machten die beiden sich bereit. Resi holte noch den Rucksack, den sie vorher auf der Wiese vor dem Haus liegen lassen haben und stellte sich schließlich zu Schorsch vor den Spiegel. "Ich fürchte, da müssen wir uns noch etwas gedulden, sagte Schorsch. Heute erreicht der Lichtstrahl den Spiegel nicht mehr."

"Hmm," erwiderte seine Freundin, "dann lass uns mal überlegen, wo und wie wir die Nacht verbringen werden." Sie verließ den Platz vor dem Spiegel und schaute sich in der Hütte um. In einem Kämmerchen ganz hinten im Gebäude wurde sie fündig. Dort stand ein etwas klappriges, aber verblüffend sauberes Bett. Hier wollten sie die Nacht verbringen.
Sie aßen noch eine Kleinigkeit von dem Proviant, den sich im Rucksack hatten und begaben sich dann bald zur Ruhe. Der nächste Tag würde bestimmt sehr aufregend werden und sie wollten gewappnet sein. Leider hatten beide noch nicht bedacht, dass sie gar nicht wußten was für ein Wochentag war, und das es eben nur Montags die Reise in die in die Vergangenheit möglich ist. Sie beschlossen aber zuerstmal etwas zu schlafen und am nächsten Morgen, darüber nachzudenken, was zu tun sein. Die Sonne traf ja immer erst nachmittags auf den Spiegel, also würden sie am Vormittag noch genug Zeit haben sich etwas einfallen zu lassen. Gemeinsam schüttelten und klopften sie den Staub aus den komplett trockenen Decken und Matratzen und hatten nach wenigen Minuten ein richtig ansehnliches Bett gemacht. Die müden Knochen des auf wundersame Weise gealterten Pärchens legten sich zur Ruhe und schliefen nach diesen so aufregenden Stunden auch sofort ein.


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Es war einmal, in einem tiefen Tal in Österreich, versteckt hinter hohen Bergen, an einem See, dessen Wasseroberfläche in tiefstem Schwarz schimmerte und der von allen Bewohnern des Umlandes gemieden wurde. An jenem See stand eine kleine, baufällige Hütte mit einem windschiefen Dach. Alle Talbewohner machten seit Menschengedenken einen riesengroßen Bogen um See und Hütte, da dort vor Jahren eine ganze Familie spurlos verschwunden ist.
Die haarsträubendsten Geschichten rankten sich um das Wann und Wohin.
Die Sonne stand hoch am Frühlingshimmel und die Vögel zwitscherten vergnügt, als Resi und Schorsch Hand in Hand über einen zugewucherten Pfad kommend, die Hütte am See erblickten.

Gleich hatte Resi, die immer und überall ein Abenteuer witterte, eine blendende Idee. Sie schaute Schorsch tief in die Augen und sagte:
"Liebling komm, lass uns doch mal diesen Schuppen durchstöbern, da ist sicher seit Jahren niemand drin gewesen."

Schorsch blickte Resi besorgt an und antwortete leise: "Du weißt schon wo wir hier sind?"

"Haha," lachte seine Freundin laut, "du wirst doch nichts auf das Gerede der Leute geben?" und öffnete die grob gezimmerte Tür, die schief in den Angeln hing. Es dauerte einen Moment, bis sich die Augen an die Dunkelheit gewöhnt hatten, die aus der Tiefe der Hütte herauskroch. Vorsichtig machte sie einen Schritt in das Dunkel der Hütte. Erschrocken zuckte sie zusammen als die Dielen laut knarrten. Sie schaute in Schorschs Gesicht, das nichts mehr von seiner schönen Bräune hatte, sondern gespenstisch blass war. Auch ihr war das Lachen vergangen, aber das hätte sie um nichts in der Welt zugegeben und so spöttelte sie: "So wirst du nie eine Prinzessin befreien. Geh voraus mein Held."

"Ich, wieso ich?" stammelte der Hüne, "ich hab keine Lust. Du wolltest doch unbedingt hier herumschnüffeln."

Vorsichtig tat sie einen zweiten Schritt und wieder konnte man das laute Knarren hören. Resi ignorierte es diesmal und wagte sich immer weiter in das Dunkel vor. Mit der Hand entfernte sie einige verstaubte Spinnweben, die ihr im Weg hingen. Plötzlich stockte ihr das Blut in den Adern. Ein lautes Poltern war zu hören. Irgendein Möbelstück war wohl aus einem unerfindlichen Grund umgefallen. Dicke Staubwolken machten es unmöglich, zu sehen, was es war.

" Du, Schorsch", flüsterte Resi leise, " was war das?" Stille! Kein Laut war zu vernehmen, Resis Freund spurlos verschwunden. Einen Augenblick lang starrte Resi auf den Punkt, wo seine Spur im Staub endete, dann stürmte sie laut schreiend aus der Hütte.

Vor der Tür stolperte sie fast über Schorsch, der im Gras lag. Über und über mit Spinnweben und Staub bedeckt schien er dort friedlich zu schlummern.
Als sie sich noch, vor Angst zitternd zu ihm hinabbeugen wollte, konnte sie sich kaum bücken und schaute schreiend auf ihre plötzlich total faltige Hand. Was war denn das? Was war hier bloß geschehen?

Neben Schorsch im Gras lag ein Häuflein alter Stoff, den sie jetzt als vermoderten Rucksack erkannte, der einmal genau die Farbe gehabt haben könnte, wie ihr schöner neuer Rucksack den sie,- ja, wo hatte sie ihn nur gelassen?

Das alles war ein furchtbarer Albtraum! Jetzt stand sie völlig verwirrt, ängstlich und hilflos da, wusste nicht, was geschehen war und verfluchte ihren Übermut und ihre Abenteuerlust. Noch bevor sie sich um Schorsch kümmerte, griff sie in die Überreste des Rucksacks und zog eine Puderdose,- ihre eigene Puderdose heraus.

"Neiiiiin!!!!!!!", entfuhr es ihr, als sie einen Blick in den Spiegel derselben warf. Ein uraltes, von unzähligen tiefen Falten gezeichnetes Gesicht blickte ihr mit weitaufgerissenen, trüben Augen entgegen. Endlich bückte sie sich und strich Schorsch die Spinnweben aus seinem ebenso gealterten Gesicht, als er anfing sich zu regen. Er stöhnte und öffnete langsam die Augen. Es schien, als würde sein Blut in den Adern gefrieren als er entsetzt ins Resis greisenhaftes Gesicht starrte.

"Oh, mein Kopf!"sagte er. "Bist du es wirklich, Resi? Was ist passiert"

"Ja, ich bin´s. Keine Ahnung", antwortete sie zerknirscht. "Sieh nur wie wir aussehen.
Schorsch schüttelte den Kopf und klopfte sich den Körper ab, sichtlich bemüht wieder klare Gedanken fassen zu können. "Hmm" brummte er; "das war jetzt wohl die Strafe für deinen Übermut! Jetzt müssen wir mal sehen, was zu tun ist. So können wir auf keinen Fall wieder ins Tal. Wir müssen jetzt erst mal rausbekommen was eigentlich passiert ist und wann wir sind. Sind wir einfach gealtert, oder in unserer eigenen Zukunft?"

"Ich glaub wir müssen noch mal zurück in die Hütte!", meint Rosi kleinlaut. "Vielleicht finden wir dort einen Hinweis, was und warum das mit uns geschehen ist."
"Ich denke, da hast du hast recht. Viel schlimmer kann es sowieso nicht werden." antwortete ihr Freund.

So machten sie sich auf um einen neuen Versuch zur Erforschung der verwahrlosten Bretterbude zu wagen. Dieses mal ging Schorsch fast wütend voran.
Zaghaft schleppte sich Resi schweren Schrittes hinter ihm her auf das unheimliche Häuschen zu. Sie zuckte zusammen, als Schorsch die klapprige Tür so heftig aufriß, dass sie aus den Angeln flog. Ohne sich um Spinnweben oder knarrende Dielenbretter zu kümmern, betrat er forsch das Innere der Hütte. Jetzt, wo die helle Abendsonne in das Gemäuer schien, war es einfach nur schmutzig und vegammelt, aber nicht die Bohne unheimlich. Umgestürzte Stühle, zerborstene Fensterläden, eine zentimeterhohe Staubschicht auf dem wackligen Tisch und der vom Holzwurm zerfressenen Anrichte wirkten aber nicht gerade einladend. "Ob wir hier irgendwelche Hinweise finden, was mit den Bewohnern passiert ist, die hier gelebt haben? Vielleicht ist denen ja ähnliches widerfahren!" murmelte Schorsch, während er anfing die Schubladen zu durchstöbern
Zuerst schaute Resi sich ängstlich um, aber da nichts weiter passierte, schloss sie sich ihrem Freund an und begann wortlos den alten Schrank, der ganz hinten in der Ecke lehnte, zu durchsuchen. Dort fand sie ein paar vergilbte Briefe, die sie flugs durchlas.- Nichts interessantes.

Plötzlich rief Schorsch: "Resiiiii!, schau mal was ich gefunden habe! Das glaubst du nicht! Ein Uuuraltes Tagebuch! Und schau mal die Einträge an: Immer die gleiche Handschrift, aber mal krakelig wie die eines Kindes, dann zitterig und dann wieder völlig flüssig".

"Ohhh," ist seine Freundin erstaunt, "das ist es! Darin werden wir des Rätsels Lösung finden! Ganz sicher!"

"Immer wenn die Schrift zitterig ist, ist das Datum in der Zukunft, bei der Kinderschrift in der Vergangenheit, aber alles ist durcheinander..."

Hilflos blickten die beiden sich an. "Das wird bestimmt eine Weile dauern bis wir da den Durchblick haben", murrte Schorsch missmutig.

Nach einer Weile des Lesens meinte Resi: " Du, das scheint gar nicht so schwierig zu sein. Die Hütte ist irgendwie eine >Zeitmaschine< und jemand ist damit hin und her gereist. Die Famile, die hier vor Jahren verschwunden ist, scheint irgendwie in einer fremden Zeit hängengeblieben zu sein. Das müssen wir uns genauer durchlesen." Sie setze sich ans Fenster und begann das Tagebuch vorzulesen.

Nach einer Weilesagte Schorsch:" Wart, lies die letzte Stelle noch einmal. Ich glaube hier ist die Lösung für unsere Problem."

"Hier steht: Sobald die Sonne wieder im Spiegel steht werde ich zurückreisen. Heute ist ein Montag, dann gehts in die Vergangenheit. Hoffentlich nicht wieder zu weit."

Also machten die beiden sich bereit. Resi holte noch den Rucksack, den sie vorher auf der Wiese vor dem Haus liegen lassen haben und stellte sich schließlich zu Schorsch vor den Spiegel. "Ich fürchte, da müssen wir uns noch etwas gedulden, sagte Schorsch. Heute erreicht der Lichtstrahl den Spiegel nicht mehr."

"Hmm," erwiderte seine Freundin, "dann lass uns mal überlegen, wo und wie wir die Nacht verbringen werden." Sie verließ den Platz vor dem Spiegel und schaute sich in der Hütte um. In einem Kämmerchen ganz hinten im Gebäude wurde sie fündig. Dort stand ein etwas klappriges, aber verblüffend sauberes Bett. Hier wollten sie die Nacht verbringen.
Sie aßen noch eine Kleinigkeit von dem Proviant, den sich im Rucksack hatten und begaben sich dann bald zur Ruhe. Der nächste Tag würde bestimmt sehr aufregend werden und sie wollten gewappnet sein. Leider hatten beide noch nicht bedacht, dass sie gar nicht wußten was für ein Wochentag war, und das es eben nur Montags die Reise in die in die Vergangenheit möglich ist. Sie beschlossen aber zuerstmal etwas zu schlafen und am nächsten Morgen, darüber nachzudenken, was zu tun sein. Die Sonne traf ja immer erst nachmittags auf den Spiegel, also würden sie am Vormittag noch genug Zeit haben sich etwas einfallen zu lassen. Gemeinsam schüttelten und klopften sie den Staub aus den komplett trockenen Decken und Matratzen und hatten nach wenigen Minuten ein richtig ansehnliches Bett gemacht. Die müden Knochen des auf wundersame Weise gealterten Pärchens legten sich zur Ruhe und schliefen nach diesen so aufregenden Stunden auch sofort ein. Als Resi aufwachte, spielte Schorsch mit seinem Handy herum, das wundersamerweise noch funktionierte.


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BeitragVerfasst: Mo 2. Mär 2009, 10:02 
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Es war einmal, in einem tiefen Tal in Österreich, versteckt hinter hohen Bergen, an einem See, dessen Wasseroberfläche in tiefstem Schwarz schimmerte und der von allen Bewohnern des Umlandes gemieden wurde. An jenem See stand eine kleine, baufällige Hütte mit einem windschiefen Dach. Alle Talbewohner machten seit Menschengedenken einen riesengroßen Bogen um See und Hütte, da dort vor Jahren eine ganze Familie spurlos verschwunden ist.
Die haarsträubendsten Geschichten rankten sich um das Wann und Wohin.
Die Sonne stand hoch am Frühlingshimmel und die Vögel zwitscherten vergnügt, als Resi und Schorsch Hand in Hand über einen zugewucherten Pfad kommend, die Hütte am See erblickten.

Gleich hatte Resi, die immer und überall ein Abenteuer witterte, eine blendende Idee. Sie schaute Schorsch tief in die Augen und sagte:
"Liebling komm, lass uns doch mal diesen Schuppen durchstöbern, da ist sicher seit Jahren niemand drin gewesen."

Schorsch blickte Resi besorgt an und antwortete leise: "Du weißt schon wo wir hier sind?"

"Haha," lachte seine Freundin laut, "du wirst doch nichts auf das Gerede der Leute geben?" und öffnete die grob gezimmerte Tür, die schief in den Angeln hing. Es dauerte einen Moment, bis sich die Augen an die Dunkelheit gewöhnt hatten, die aus der Tiefe der Hütte herauskroch. Vorsichtig machte sie einen Schritt in das Dunkel der Hütte. Erschrocken zuckte sie zusammen als die Dielen laut knarrten. Sie schaute in Schorschs Gesicht, das nichts mehr von seiner schönen Bräune hatte, sondern gespenstisch blass war. Auch ihr war das Lachen vergangen, aber das hätte sie um nichts in der Welt zugegeben und so spöttelte sie: "So wirst du nie eine Prinzessin befreien. Geh voraus mein Held."

"Ich, wieso ich?" stammelte der Hüne, "ich hab keine Lust. Du wolltest doch unbedingt hier herumschnüffeln."

Vorsichtig tat sie einen zweiten Schritt und wieder konnte man das laute Knarren hören. Resi ignorierte es diesmal und wagte sich immer weiter in das Dunkel vor. Mit der Hand entfernte sie einige verstaubte Spinnweben, die ihr im Weg hingen. Plötzlich stockte ihr das Blut in den Adern. Ein lautes Poltern war zu hören. Irgendein Möbelstück war wohl aus einem unerfindlichen Grund umgefallen. Dicke Staubwolken machten es unmöglich, zu sehen, was es war.

" Du, Schorsch", flüsterte Resi leise, " was war das?" Stille! Kein Laut war zu vernehmen, Resis Freund spurlos verschwunden. Einen Augenblick lang starrte Resi auf den Punkt, wo seine Spur im Staub endete, dann stürmte sie laut schreiend aus der Hütte.

Vor der Tür stolperte sie fast über Schorsch, der im Gras lag. Über und über mit Spinnweben und Staub bedeckt schien er dort friedlich zu schlummern.
Als sie sich noch, vor Angst zitternd zu ihm hinabbeugen wollte, konnte sie sich kaum bücken und schaute schreiend auf ihre plötzlich total faltige Hand. Was war denn das? Was war hier bloß geschehen?

Neben Schorsch im Gras lag ein Häuflein alter Stoff, den sie jetzt als vermoderten Rucksack erkannte, der einmal genau die Farbe gehabt haben könnte, wie ihr schöner neuer Rucksack den sie,- ja, wo hatte sie ihn nur gelassen?

Das alles war ein furchtbarer Albtraum! Jetzt stand sie völlig verwirrt, ängstlich und hilflos da, wusste nicht, was geschehen war und verfluchte ihren Übermut und ihre Abenteuerlust. Noch bevor sie sich um Schorsch kümmerte, griff sie in die Überreste des Rucksacks und zog eine Puderdose,- ihre eigene Puderdose heraus.

"Neiiiiin!!!!!!!", entfuhr es ihr, als sie einen Blick in den Spiegel derselben warf. Ein uraltes, von unzähligen tiefen Falten gezeichnetes Gesicht blickte ihr mit weitaufgerissenen, trüben Augen entgegen. Endlich bückte sie sich und strich Schorsch die Spinnweben aus seinem ebenso gealterten Gesicht, als er anfing sich zu regen. Er stöhnte und öffnete langsam die Augen. Es schien, als würde sein Blut in den Adern gefrieren als er entsetzt ins Resis greisenhaftes Gesicht starrte.

"Oh, mein Kopf!"sagte er. "Bist du es wirklich, Resi? Was ist passiert"

"Ja, ich bin´s. Keine Ahnung", antwortete sie zerknirscht. "Sieh nur wie wir aussehen.
Schorsch schüttelte den Kopf und klopfte sich den Körper ab, sichtlich bemüht wieder klare Gedanken fassen zu können. "Hmm" brummte er; "das war jetzt wohl die Strafe für deinen Übermut! Jetzt müssen wir mal sehen, was zu tun ist. So können wir auf keinen Fall wieder ins Tal. Wir müssen jetzt erst mal rausbekommen was eigentlich passiert ist und wann wir sind. Sind wir einfach gealtert, oder in unserer eigenen Zukunft?"

"Ich glaub wir müssen noch mal zurück in die Hütte!", meint Rosi kleinlaut. "Vielleicht finden wir dort einen Hinweis, was und warum das mit uns geschehen ist."
"Ich denke, da hast du hast recht. Viel schlimmer kann es sowieso nicht werden." antwortete ihr Freund.

So machten sie sich auf um einen neuen Versuch zur Erforschung der verwahrlosten Bretterbude zu wagen. Dieses mal ging Schorsch fast wütend voran.
Zaghaft schleppte sich Resi schweren Schrittes hinter ihm her auf das unheimliche Häuschen zu. Sie zuckte zusammen, als Schorsch die klapprige Tür so heftig aufriß, dass sie aus den Angeln flog. Ohne sich um Spinnweben oder knarrende Dielenbretter zu kümmern, betrat er forsch das Innere der Hütte. Jetzt, wo die helle Abendsonne in das Gemäuer schien, war es einfach nur schmutzig und vegammelt, aber nicht die Bohne unheimlich. Umgestürzte Stühle, zerborstene Fensterläden, eine zentimeterhohe Staubschicht auf dem wackligen Tisch und der vom Holzwurm zerfressenen Anrichte wirkten aber nicht gerade einladend. "Ob wir hier irgendwelche Hinweise finden, was mit den Bewohnern passiert ist, die hier gelebt haben? Vielleicht ist denen ja ähnliches widerfahren!" murmelte Schorsch, während er anfing die Schubladen zu durchstöbern
Zuerst schaute Resi sich ängstlich um, aber da nichts weiter passierte, schloss sie sich ihrem Freund an und begann wortlos den alten Schrank, der ganz hinten in der Ecke lehnte, zu durchsuchen. Dort fand sie ein paar vergilbte Briefe, die sie flugs durchlas.- Nichts interessantes.

Plötzlich rief Schorsch: "Resiiiii!, schau mal was ich gefunden habe! Das glaubst du nicht! Ein Uuuraltes Tagebuch! Und schau mal die Einträge an: Immer die gleiche Handschrift, aber mal krakelig wie die eines Kindes, dann zitterig und dann wieder völlig flüssig".

"Ohhh," ist seine Freundin erstaunt, "das ist es! Darin werden wir des Rätsels Lösung finden! Ganz sicher!"

"Immer wenn die Schrift zitterig ist, ist das Datum in der Zukunft, bei der Kinderschrift in der Vergangenheit, aber alles ist durcheinander..."

Hilflos blickten die beiden sich an. "Das wird bestimmt eine Weile dauern bis wir da den Durchblick haben", murrte Schorsch missmutig.

Nach einer Weile des Lesens meinte Resi: " Du, das scheint gar nicht so schwierig zu sein. Die Hütte ist irgendwie eine >Zeitmaschine< und jemand ist damit hin und her gereist. Die Famile, die hier vor Jahren verschwunden ist, scheint irgendwie in einer fremden Zeit hängengeblieben zu sein. Das müssen wir uns genauer durchlesen." Sie setze sich ans Fenster und begann das Tagebuch vorzulesen.

Nach einer Weilesagte Schorsch:" Wart, lies die letzte Stelle noch einmal. Ich glaube hier ist die Lösung für unsere Problem."

"Hier steht: Sobald die Sonne wieder im Spiegel steht werde ich zurückreisen. Heute ist ein Montag, dann gehts in die Vergangenheit. Hoffentlich nicht wieder zu weit."

Also machten die beiden sich bereit. Resi holte noch den Rucksack, den sie vorher auf der Wiese vor dem Haus liegen lassen haben und stellte sich schließlich zu Schorsch vor den Spiegel. "Ich fürchte, da müssen wir uns noch etwas gedulden, sagte Schorsch. Heute erreicht der Lichtstrahl den Spiegel nicht mehr."

"Hmm," erwiderte seine Freundin, "dann lass uns mal überlegen, wo und wie wir die Nacht verbringen werden." Sie verließ den Platz vor dem Spiegel und schaute sich in der Hütte um. In einem Kämmerchen ganz hinten im Gebäude wurde sie fündig. Dort stand ein etwas klappriges, aber verblüffend sauberes Bett. Hier wollten sie die Nacht verbringen.
Sie aßen noch eine Kleinigkeit von dem Proviant, den sich im Rucksack hatten und begaben sich dann bald zur Ruhe. Der nächste Tag würde bestimmt sehr aufregend werden und sie wollten gewappnet sein. Leider hatten beide noch nicht bedacht, dass sie gar nicht wußten was für ein Wochentag war, und das es eben nur Montags die Reise in die in die Vergangenheit möglich ist. Sie beschlossen aber zuerstmal etwas zu schlafen und am nächsten Morgen, darüber nachzudenken, was zu tun sein. Die Sonne traf ja immer erst nachmittags auf den Spiegel, also würden sie am Vormittag noch genug Zeit haben sich etwas einfallen zu lassen. Gemeinsam schüttelten und klopften sie den Staub aus den komplett trockenen Decken und Matratzen und hatten nach wenigen Minuten ein richtig ansehnliches Bett gemacht. Die müden Knochen des auf wundersame Weise gealterten Pärchens legten sich zur Ruhe und schliefen nach diesen so aufregenden Stunden auch sofort ein. Als Resi aufwachte, spielte Schorsch mit seinem Handy herum, das wundersamerweise noch funktionierte.
Erstaunt fragte sie ihren Freund, was er vor habe. Er winkte ab und sagte:" Wart noch einen Moment, ich bin gleich so weit, dann erzähl ich dir was für ein Gedanke mir grad durch den Kopf schoss." Ungeduldig starrte Resi ihn an.


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Wohnort: Henstedt-Ulzburg
Es war einmal, in einem tiefen Tal in Österreich, versteckt hinter hohen Bergen, an einem See, dessen Wasseroberfläche in tiefstem Schwarz schimmerte und der von allen Bewohnern des Umlandes gemieden wurde. An jenem See stand eine kleine, baufällige Hütte mit einem windschiefen Dach. Alle Talbewohner machten seit Menschengedenken einen riesengroßen Bogen um See und Hütte, da dort vor Jahren eine ganze Familie spurlos verschwunden ist.
Die haarsträubendsten Geschichten rankten sich um das Wann und Wohin.
Die Sonne stand hoch am Frühlingshimmel und die Vögel zwitscherten vergnügt, als Resi und Schorsch Hand in Hand über einen zugewucherten Pfad kommend, die Hütte am See erblickten.

Gleich hatte Resi, die immer und überall ein Abenteuer witterte, eine blendende Idee. Sie schaute Schorsch tief in die Augen und sagte:
"Liebling komm, lass uns doch mal diesen Schuppen durchstöbern, da ist sicher seit Jahren niemand drin gewesen."

Schorsch blickte Resi besorgt an und antwortete leise: "Du weißt schon wo wir hier sind?"

"Haha," lachte seine Freundin laut, "du wirst doch nichts auf das Gerede der Leute geben?" und öffnete die grob gezimmerte Tür, die schief in den Angeln hing. Es dauerte einen Moment, bis sich die Augen an die Dunkelheit gewöhnt hatten, die aus der Tiefe der Hütte herauskroch. Vorsichtig machte sie einen Schritt in das Dunkel der Hütte. Erschrocken zuckte sie zusammen als die Dielen laut knarrten. Sie schaute in Schorschs Gesicht, das nichts mehr von seiner schönen Bräune hatte, sondern gespenstisch blass war. Auch ihr war das Lachen vergangen, aber das hätte sie um nichts in der Welt zugegeben und so spöttelte sie: "So wirst du nie eine Prinzessin befreien. Geh voraus mein Held."

"Ich, wieso ich?" stammelte der Hüne, "ich hab keine Lust. Du wolltest doch unbedingt hier herumschnüffeln."

Vorsichtig tat sie einen zweiten Schritt und wieder konnte man das laute Knarren hören. Resi ignorierte es diesmal und wagte sich immer weiter in das Dunkel vor. Mit der Hand entfernte sie einige verstaubte Spinnweben, die ihr im Weg hingen. Plötzlich stockte ihr das Blut in den Adern. Ein lautes Poltern war zu hören. Irgendein Möbelstück war wohl aus einem unerfindlichen Grund umgefallen. Dicke Staubwolken machten es unmöglich, zu sehen, was es war.

" Du, Schorsch", flüsterte Resi leise, " was war das?" Stille! Kein Laut war zu vernehmen, Resis Freund spurlos verschwunden. Einen Augenblick lang starrte Resi auf den Punkt, wo seine Spur im Staub endete, dann stürmte sie laut schreiend aus der Hütte.

Vor der Tür stolperte sie fast über Schorsch, der im Gras lag. Über und über mit Spinnweben und Staub bedeckt schien er dort friedlich zu schlummern.
Als sie sich noch, vor Angst zitternd zu ihm hinabbeugen wollte, konnte sie sich kaum bücken und schaute schreiend auf ihre plötzlich total faltige Hand. Was war denn das? Was war hier bloß geschehen?

Neben Schorsch im Gras lag ein Häuflein alter Stoff, den sie jetzt als vermoderten Rucksack erkannte, der einmal genau die Farbe gehabt haben könnte, wie ihr schöner neuer Rucksack den sie,- ja, wo hatte sie ihn nur gelassen?

Das alles war ein furchtbarer Albtraum! Jetzt stand sie völlig verwirrt, ängstlich und hilflos da, wusste nicht, was geschehen war und verfluchte ihren Übermut und ihre Abenteuerlust. Noch bevor sie sich um Schorsch kümmerte, griff sie in die Überreste des Rucksacks und zog eine Puderdose,- ihre eigene Puderdose heraus.

"Neiiiiin!!!!!!!", entfuhr es ihr, als sie einen Blick in den Spiegel derselben warf. Ein uraltes, von unzähligen tiefen Falten gezeichnetes Gesicht blickte ihr mit weitaufgerissenen, trüben Augen entgegen. Endlich bückte sie sich und strich Schorsch die Spinnweben aus seinem ebenso gealterten Gesicht, als er anfing sich zu regen. Er stöhnte und öffnete langsam die Augen. Es schien, als würde sein Blut in den Adern gefrieren als er entsetzt ins Resis greisenhaftes Gesicht starrte.

"Oh, mein Kopf!"sagte er. "Bist du es wirklich, Resi? Was ist passiert"

"Ja, ich bin´s. Keine Ahnung", antwortete sie zerknirscht. "Sieh nur wie wir aussehen.
Schorsch schüttelte den Kopf und klopfte sich den Körper ab, sichtlich bemüht wieder klare Gedanken fassen zu können. "Hmm" brummte er; "das war jetzt wohl die Strafe für deinen Übermut! Jetzt müssen wir mal sehen, was zu tun ist. So können wir auf keinen Fall wieder ins Tal. Wir müssen jetzt erst mal rausbekommen was eigentlich passiert ist und wann wir sind. Sind wir einfach gealtert, oder in unserer eigenen Zukunft?"

"Ich glaub wir müssen noch mal zurück in die Hütte!", meint Rosi kleinlaut. "Vielleicht finden wir dort einen Hinweis, was und warum das mit uns geschehen ist."
"Ich denke, da hast du hast recht. Viel schlimmer kann es sowieso nicht werden." antwortete ihr Freund.

So machten sie sich auf um einen neuen Versuch zur Erforschung der verwahrlosten Bretterbude zu wagen. Dieses mal ging Schorsch fast wütend voran.
Zaghaft schleppte sich Resi schweren Schrittes hinter ihm her auf das unheimliche Häuschen zu. Sie zuckte zusammen, als Schorsch die klapprige Tür so heftig aufriß, dass sie aus den Angeln flog. Ohne sich um Spinnweben oder knarrende Dielenbretter zu kümmern, betrat er forsch das Innere der Hütte. Jetzt, wo die helle Abendsonne in das Gemäuer schien, war es einfach nur schmutzig und vegammelt, aber nicht die Bohne unheimlich. Umgestürzte Stühle, zerborstene Fensterläden, eine zentimeterhohe Staubschicht auf dem wackligen Tisch und der vom Holzwurm zerfressenen Anrichte wirkten aber nicht gerade einladend. "Ob wir hier irgendwelche Hinweise finden, was mit den Bewohnern passiert ist, die hier gelebt haben? Vielleicht ist denen ja ähnliches widerfahren!" murmelte Schorsch, während er anfing die Schubladen zu durchstöbern
Zuerst schaute Resi sich ängstlich um, aber da nichts weiter passierte, schloss sie sich ihrem Freund an und begann wortlos den alten Schrank, der ganz hinten in der Ecke lehnte, zu durchsuchen. Dort fand sie ein paar vergilbte Briefe, die sie flugs durchlas.- Nichts interessantes.

Plötzlich rief Schorsch: "Resiiiii!, schau mal was ich gefunden habe! Das glaubst du nicht! Ein Uuuraltes Tagebuch! Und schau mal die Einträge an: Immer die gleiche Handschrift, aber mal krakelig wie die eines Kindes, dann zitterig und dann wieder völlig flüssig".

"Ohhh," ist seine Freundin erstaunt, "das ist es! Darin werden wir des Rätsels Lösung finden! Ganz sicher!"

"Immer wenn die Schrift zitterig ist, ist das Datum in der Zukunft, bei der Kinderschrift in der Vergangenheit, aber alles ist durcheinander..."

Hilflos blickten die beiden sich an. "Das wird bestimmt eine Weile dauern bis wir da den Durchblick haben", murrte Schorsch missmutig.

Nach einer Weile des Lesens meinte Resi: " Du, das scheint gar nicht so schwierig zu sein. Die Hütte ist irgendwie eine >Zeitmaschine< und jemand ist damit hin und her gereist. Die Famile, die hier vor Jahren verschwunden ist, scheint irgendwie in einer fremden Zeit hängengeblieben zu sein. Das müssen wir uns genauer durchlesen." Sie setze sich ans Fenster und begann das Tagebuch vorzulesen.

Nach einer Weilesagte Schorsch:" Wart, lies die letzte Stelle noch einmal. Ich glaube hier ist die Lösung für unsere Problem."

"Hier steht: Sobald die Sonne wieder im Spiegel steht werde ich zurückreisen. Heute ist ein Montag, dann gehts in die Vergangenheit. Hoffentlich nicht wieder zu weit."

Also machten die beiden sich bereit. Resi holte noch den Rucksack, den sie vorher auf der Wiese vor dem Haus liegen lassen haben und stellte sich schließlich zu Schorsch vor den Spiegel. "Ich fürchte, da müssen wir uns noch etwas gedulden, sagte Schorsch. Heute erreicht der Lichtstrahl den Spiegel nicht mehr."

"Hmm," erwiderte seine Freundin, "dann lass uns mal überlegen, wo und wie wir die Nacht verbringen werden." Sie verließ den Platz vor dem Spiegel und schaute sich in der Hütte um. In einem Kämmerchen ganz hinten im Gebäude wurde sie fündig. Dort stand ein etwas klappriges, aber verblüffend sauberes Bett. Hier wollten sie die Nacht verbringen.
Sie aßen noch eine Kleinigkeit von dem Proviant, den sich im Rucksack hatten und begaben sich dann bald zur Ruhe. Der nächste Tag würde bestimmt sehr aufregend werden und sie wollten gewappnet sein. Leider hatten beide noch nicht bedacht, dass sie gar nicht wußten was für ein Wochentag war, und das es eben nur Montags die Reise in die in die Vergangenheit möglich ist. Sie beschlossen aber zuerstmal etwas zu schlafen und am nächsten Morgen, darüber nachzudenken, was zu tun sein. Die Sonne traf ja immer erst nachmittags auf den Spiegel, also würden sie am Vormittag noch genug Zeit haben sich etwas einfallen zu lassen. Gemeinsam schüttelten und klopften sie den Staub aus den komplett trockenen Decken und Matratzen und hatten nach wenigen Minuten ein richtig ansehnliches Bett gemacht. Die müden Knochen des auf wundersame Weise gealterten Pärchens legten sich zur Ruhe und schliefen nach diesen so aufregenden Stunden auch sofort ein. Als Resi aufwachte, spielte Schorsch mit seinem Handy herum, das wundersamerweise noch funktionierte.
Erstaunt fragte sie ihren Freund, was er vor habe. Er winkte ab und sagte:" Wart noch einen Moment, ich bin gleich so weit, dann erzähl ich dir was für ein Gedanke mir grad durch den Kopf schoss." Ungeduldig starrte Resi ihn an. "Wir haben heute Donnerstag, den 5. Juli 2035 sagt der Kalender im Handy. Lass uns mal nach verschiedenen Reisedaten im Tagebuch suchen. "


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Es war einmal, in einem tiefen Tal in Österreich, versteckt hinter hohen Bergen, an einem See, dessen Wasseroberfläche in tiefstem Schwarz schimmerte und der von allen Bewohnern des Umlandes gemieden wurde. An jenem See stand eine kleine, baufällige Hütte mit einem windschiefen Dach. Alle Talbewohner machten seit Menschengedenken einen riesengroßen Bogen um See und Hütte, da dort vor Jahren eine ganze Familie spurlos verschwunden ist.
Die haarsträubendsten Geschichten rankten sich um das Wann und Wohin.
Die Sonne stand hoch am Frühlingshimmel und die Vögel zwitscherten vergnügt, als Resi und Schorsch Hand in Hand über einen zugewucherten Pfad kommend, die Hütte am See erblickten.

Gleich hatte Resi, die immer und überall ein Abenteuer witterte, eine blendende Idee. Sie schaute Schorsch tief in die Augen und sagte:
"Liebling komm, lass uns doch mal diesen Schuppen durchstöbern, da ist sicher seit Jahren niemand drin gewesen."

Schorsch blickte Resi besorgt an und antwortete leise: "Du weißt schon wo wir hier sind?"

"Haha," lachte seine Freundin laut, "du wirst doch nichts auf das Gerede der Leute geben?" und öffnete die grob gezimmerte Tür, die schief in den Angeln hing. Es dauerte einen Moment, bis sich die Augen an die Dunkelheit gewöhnt hatten, die aus der Tiefe der Hütte herauskroch. Vorsichtig machte sie einen Schritt in das Dunkel der Hütte. Erschrocken zuckte sie zusammen als die Dielen laut knarrten. Sie schaute in Schorschs Gesicht, das nichts mehr von seiner schönen Bräune hatte, sondern gespenstisch blass war. Auch ihr war das Lachen vergangen, aber das hätte sie um nichts in der Welt zugegeben und so spöttelte sie: "So wirst du nie eine Prinzessin befreien. Geh voraus mein Held."

"Ich, wieso ich?" stammelte der Hüne, "ich hab keine Lust. Du wolltest doch unbedingt hier herumschnüffeln."

Vorsichtig tat sie einen zweiten Schritt und wieder konnte man das laute Knarren hören. Resi ignorierte es diesmal und wagte sich immer weiter in das Dunkel vor. Mit der Hand entfernte sie einige verstaubte Spinnweben, die ihr im Weg hingen. Plötzlich stockte ihr das Blut in den Adern. Ein lautes Poltern war zu hören. Irgendein Möbelstück war wohl aus einem unerfindlichen Grund umgefallen. Dicke Staubwolken machten es unmöglich, zu sehen, was es war.

" Du, Schorsch", flüsterte Resi leise, " was war das?" Stille! Kein Laut war zu vernehmen, Resis Freund spurlos verschwunden. Einen Augenblick lang starrte Resi auf den Punkt, wo seine Spur im Staub endete, dann stürmte sie laut schreiend aus der Hütte.

Vor der Tür stolperte sie fast über Schorsch, der im Gras lag. Über und über mit Spinnweben und Staub bedeckt schien er dort friedlich zu schlummern.
Als sie sich noch, vor Angst zitternd zu ihm hinabbeugen wollte, konnte sie sich kaum bücken und schaute schreiend auf ihre plötzlich total faltige Hand. Was war denn das? Was war hier bloß geschehen?

Neben Schorsch im Gras lag ein Häuflein alter Stoff, den sie jetzt als vermoderten Rucksack erkannte, der einmal genau die Farbe gehabt haben könnte, wie ihr schöner neuer Rucksack den sie,- ja, wo hatte sie ihn nur gelassen?

Das alles war ein furchtbarer Albtraum! Jetzt stand sie völlig verwirrt, ängstlich und hilflos da, wusste nicht, was geschehen war und verfluchte ihren Übermut und ihre Abenteuerlust. Noch bevor sie sich um Schorsch kümmerte, griff sie in die Überreste des Rucksacks und zog eine Puderdose,- ihre eigene Puderdose heraus.

"Neiiiiin!!!!!!!", entfuhr es ihr, als sie einen Blick in den Spiegel derselben warf. Ein uraltes, von unzähligen tiefen Falten gezeichnetes Gesicht blickte ihr mit weitaufgerissenen, trüben Augen entgegen. Endlich bückte sie sich und strich Schorsch die Spinnweben aus seinem ebenso gealterten Gesicht, als er anfing sich zu regen. Er stöhnte und öffnete langsam die Augen. Es schien, als würde sein Blut in den Adern gefrieren als er entsetzt ins Resis greisenhaftes Gesicht starrte.

"Oh, mein Kopf!"sagte er. "Bist du es wirklich, Resi? Was ist passiert"

"Ja, ich bin´s. Keine Ahnung", antwortete sie zerknirscht. "Sieh nur wie wir aussehen.
Schorsch schüttelte den Kopf und klopfte sich den Körper ab, sichtlich bemüht wieder klare Gedanken fassen zu können. "Hmm" brummte er; "das war jetzt wohl die Strafe für deinen Übermut! Jetzt müssen wir mal sehen, was zu tun ist. So können wir auf keinen Fall wieder ins Tal. Wir müssen jetzt erst mal rausbekommen was eigentlich passiert ist und wann wir sind. Sind wir einfach gealtert, oder in unserer eigenen Zukunft?"

"Ich glaub wir müssen noch mal zurück in die Hütte!", meint Rosi kleinlaut. "Vielleicht finden wir dort einen Hinweis, was und warum das mit uns geschehen ist."
"Ich denke, da hast du hast recht. Viel schlimmer kann es sowieso nicht werden." antwortete ihr Freund.

So machten sie sich auf um einen neuen Versuch zur Erforschung der verwahrlosten Bretterbude zu wagen. Dieses mal ging Schorsch fast wütend voran.
Zaghaft schleppte sich Resi schweren Schrittes hinter ihm her auf das unheimliche Häuschen zu. Sie zuckte zusammen, als Schorsch die klapprige Tür so heftig aufriß, dass sie aus den Angeln flog. Ohne sich um Spinnweben oder knarrende Dielenbretter zu kümmern, betrat er forsch das Innere der Hütte. Jetzt, wo die helle Abendsonne in das Gemäuer schien, war es einfach nur schmutzig und vegammelt, aber nicht die Bohne unheimlich. Umgestürzte Stühle, zerborstene Fensterläden, eine zentimeterhohe Staubschicht auf dem wackligen Tisch und der vom Holzwurm zerfressenen Anrichte wirkten aber nicht gerade einladend. "Ob wir hier irgendwelche Hinweise finden, was mit den Bewohnern passiert ist, die hier gelebt haben? Vielleicht ist denen ja ähnliches widerfahren!" murmelte Schorsch, während er anfing die Schubladen zu durchstöbern
Zuerst schaute Resi sich ängstlich um, aber da nichts weiter passierte, schloss sie sich ihrem Freund an und begann wortlos den alten Schrank, der ganz hinten in der Ecke lehnte, zu durchsuchen. Dort fand sie ein paar vergilbte Briefe, die sie flugs durchlas.- Nichts interessantes.

Plötzlich rief Schorsch: "Resiiiii!, schau mal was ich gefunden habe! Das glaubst du nicht! Ein Uuuraltes Tagebuch! Und schau mal die Einträge an: Immer die gleiche Handschrift, aber mal krakelig wie die eines Kindes, dann zitterig und dann wieder völlig flüssig".

"Ohhh," ist seine Freundin erstaunt, "das ist es! Darin werden wir des Rätsels Lösung finden! Ganz sicher!"

"Immer wenn die Schrift zitterig ist, ist das Datum in der Zukunft, bei der Kinderschrift in der Vergangenheit, aber alles ist durcheinander..."

Hilflos blickten die beiden sich an. "Das wird bestimmt eine Weile dauern bis wir da den Durchblick haben", murrte Schorsch missmutig.

Nach einer Weile des Lesens meinte Resi: " Du, das scheint gar nicht so schwierig zu sein. Die Hütte ist irgendwie eine >Zeitmaschine< und jemand ist damit hin und her gereist. Die Famile, die hier vor Jahren verschwunden ist, scheint irgendwie in einer fremden Zeit hängengeblieben zu sein. Das müssen wir uns genauer durchlesen." Sie setze sich ans Fenster und begann das Tagebuch vorzulesen.

Nach einer Weilesagte Schorsch:" Wart, lies die letzte Stelle noch einmal. Ich glaube hier ist die Lösung für unsere Problem."

"Hier steht: Sobald die Sonne wieder im Spiegel steht werde ich zurückreisen. Heute ist ein Montag, dann gehts in die Vergangenheit. Hoffentlich nicht wieder zu weit."

Also machten die beiden sich bereit. Resi holte noch den Rucksack, den sie vorher auf der Wiese vor dem Haus liegen lassen haben und stellte sich schließlich zu Schorsch vor den Spiegel. "Ich fürchte, da müssen wir uns noch etwas gedulden, sagte Schorsch. Heute erreicht der Lichtstrahl den Spiegel nicht mehr."

"Hmm," erwiderte seine Freundin, "dann lass uns mal überlegen, wo und wie wir die Nacht verbringen werden." Sie verließ den Platz vor dem Spiegel und schaute sich in der Hütte um. In einem Kämmerchen ganz hinten im Gebäude wurde sie fündig. Dort stand ein etwas klappriges, aber verblüffend sauberes Bett. Hier wollten sie die Nacht verbringen.
Sie aßen noch eine Kleinigkeit von dem Proviant, den sich im Rucksack hatten und begaben sich dann bald zur Ruhe. Der nächste Tag würde bestimmt sehr aufregend werden und sie wollten gewappnet sein. Leider hatten beide noch nicht bedacht, dass sie gar nicht wußten was für ein Wochentag war, und das es eben nur Montags die Reise in die in die Vergangenheit möglich ist. Sie beschlossen aber zuerstmal etwas zu schlafen und am nächsten Morgen, darüber nachzudenken, was zu tun sein. Die Sonne traf ja immer erst nachmittags auf den Spiegel, also würden sie am Vormittag noch genug Zeit haben sich etwas einfallen zu lassen. Gemeinsam schüttelten und klopften sie den Staub aus den komplett trockenen Decken und Matratzen und hatten nach wenigen Minuten ein richtig ansehnliches Bett gemacht. Die müden Knochen des auf wundersame Weise gealterten Pärchens legten sich zur Ruhe und schliefen nach diesen so aufregenden Stunden auch sofort ein. Als Resi aufwachte, spielte Schorsch mit seinem Handy herum, das wundersamerweise noch funktionierte.
Erstaunt fragte sie ihren Freund, was er vor habe. Er winkte ab und sagte:" Wart noch einen Moment, ich bin gleich so weit, dann erzähl ich dir was für ein Gedanke mir grad durch den Kopf schoss." Ungeduldig starrte Resi ihn an. "Wir haben heute Donnerstag, den 5. Juli 2035 sagt der Kalender im Handy. Lass uns mal nach verschiedenen Reisedaten im Tagebuch suchen", erklärte Schorsch schließlich.

Das hieß also, sie mussten noch 4 Tage auf die Rückreise warten. Das bekümmerte Rosi sehr, aber gleichzeitig wurde ihr auch klar, dass sie dadurch auch Zeit hatten bis Montag alles herauszufinden was wichtig für sie war, damit alles klappte und so machten sie sich daran, das Tagebuch ganz genau zu durchzulesen.


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Es war einmal, in einem tiefen Tal in Österreich, versteckt hinter hohen Bergen, an einem See, dessen Wasseroberfläche in tiefstem Schwarz schimmerte und der von allen Bewohnern des Umlandes gemieden wurde. An jenem See stand eine kleine, baufällige Hütte mit einem windschiefen Dach. Alle Talbewohner machten seit Menschengedenken einen riesengroßen Bogen um See und Hütte, da dort vor Jahren eine ganze Familie spurlos verschwunden ist.
Die haarsträubendsten Geschichten rankten sich um das Wann und Wohin.
Die Sonne stand hoch am Frühlingshimmel und die Vögel zwitscherten vergnügt, als Resi und Schorsch Hand in Hand über einen zugewucherten Pfad kommend, die Hütte am See erblickten.

Gleich hatte Resi, die immer und überall ein Abenteuer witterte, eine blendende Idee. Sie schaute Schorsch tief in die Augen und sagte:
"Liebling komm, lass uns doch mal diesen Schuppen durchstöbern, da ist sicher seit Jahren niemand drin gewesen."

Schorsch blickte Resi besorgt an und antwortete leise: "Du weißt schon wo wir hier sind?"

"Haha," lachte seine Freundin laut, "du wirst doch nichts auf das Gerede der Leute geben?" und öffnete die grob gezimmerte Tür, die schief in den Angeln hing. Es dauerte einen Moment, bis sich die Augen an die Dunkelheit gewöhnt hatten, die aus der Tiefe der Hütte herauskroch. Vorsichtig machte sie einen Schritt in das Dunkel der Hütte. Erschrocken zuckte sie zusammen als die Dielen laut knarrten. Sie schaute in Schorschs Gesicht, das nichts mehr von seiner schönen Bräune hatte, sondern gespenstisch blass war. Auch ihr war das Lachen vergangen, aber das hätte sie um nichts in der Welt zugegeben und so spöttelte sie: "So wirst du nie eine Prinzessin befreien. Geh voraus mein Held."

"Ich, wieso ich?" stammelte der Hüne, "ich hab keine Lust. Du wolltest doch unbedingt hier herumschnüffeln."

Vorsichtig tat sie einen zweiten Schritt und wieder konnte man das laute Knarren hören. Resi ignorierte es diesmal und wagte sich immer weiter in das Dunkel vor. Mit der Hand entfernte sie einige verstaubte Spinnweben, die ihr im Weg hingen. Plötzlich stockte ihr das Blut in den Adern. Ein lautes Poltern war zu hören. Irgendein Möbelstück war wohl aus einem unerfindlichen Grund umgefallen. Dicke Staubwolken machten es unmöglich, zu sehen, was es war.

" Du, Schorsch", flüsterte Resi leise, " was war das?" Stille! Kein Laut war zu vernehmen, Resis Freund spurlos verschwunden. Einen Augenblick lang starrte Resi auf den Punkt, wo seine Spur im Staub endete, dann stürmte sie laut schreiend aus der Hütte.

Vor der Tür stolperte sie fast über Schorsch, der im Gras lag. Über und über mit Spinnweben und Staub bedeckt schien er dort friedlich zu schlummern.
Als sie sich noch, vor Angst zitternd zu ihm hinabbeugen wollte, konnte sie sich kaum bücken und schaute schreiend auf ihre plötzlich total faltige Hand. Was war denn das? Was war hier bloß geschehen?

Neben Schorsch im Gras lag ein Häuflein alter Stoff, den sie jetzt als vermoderten Rucksack erkannte, der einmal genau die Farbe gehabt haben könnte, wie ihr schöner neuer Rucksack den sie,- ja, wo hatte sie ihn nur gelassen?

Das alles war ein furchtbarer Albtraum! Jetzt stand sie völlig verwirrt, ängstlich und hilflos da, wusste nicht, was geschehen war und verfluchte ihren Übermut und ihre Abenteuerlust. Noch bevor sie sich um Schorsch kümmerte, griff sie in die Überreste des Rucksacks und zog eine Puderdose,- ihre eigene Puderdose heraus.

"Neiiiiin!!!!!!!", entfuhr es ihr, als sie einen Blick in den Spiegel derselben warf. Ein uraltes, von unzähligen tiefen Falten gezeichnetes Gesicht blickte ihr mit weitaufgerissenen, trüben Augen entgegen. Endlich bückte sie sich und strich Schorsch die Spinnweben aus seinem ebenso gealterten Gesicht, als er anfing sich zu regen. Er stöhnte und öffnete langsam die Augen. Es schien, als würde sein Blut in den Adern gefrieren als er entsetzt ins Resis greisenhaftes Gesicht starrte.

"Oh, mein Kopf!"sagte er. "Bist du es wirklich, Resi? Was ist passiert"

"Ja, ich bin´s. Keine Ahnung", antwortete sie zerknirscht. "Sieh nur wie wir aussehen.
Schorsch schüttelte den Kopf und klopfte sich den Körper ab, sichtlich bemüht wieder klare Gedanken fassen zu können. "Hmm" brummte er; "das war jetzt wohl die Strafe für deinen Übermut! Jetzt müssen wir mal sehen, was zu tun ist. So können wir auf keinen Fall wieder ins Tal. Wir müssen jetzt erst mal rausbekommen was eigentlich passiert ist und wann wir sind. Sind wir einfach gealtert, oder in unserer eigenen Zukunft?"

"Ich glaub wir müssen noch mal zurück in die Hütte!", meint Rosi kleinlaut. "Vielleicht finden wir dort einen Hinweis, was und warum das mit uns geschehen ist."
"Ich denke, da hast du hast recht. Viel schlimmer kann es sowieso nicht werden." antwortete ihr Freund.

So machten sie sich auf um einen neuen Versuch zur Erforschung der verwahrlosten Bretterbude zu wagen. Dieses mal ging Schorsch fast wütend voran.
Zaghaft schleppte sich Resi schweren Schrittes hinter ihm her auf das unheimliche Häuschen zu. Sie zuckte zusammen, als Schorsch die klapprige Tür so heftig aufriß, dass sie aus den Angeln flog. Ohne sich um Spinnweben oder knarrende Dielenbretter zu kümmern, betrat er forsch das Innere der Hütte. Jetzt, wo die helle Abendsonne in das Gemäuer schien, war es einfach nur schmutzig und vegammelt, aber nicht die Bohne unheimlich. Umgestürzte Stühle, zerborstene Fensterläden, eine zentimeterhohe Staubschicht auf dem wackligen Tisch und der vom Holzwurm zerfressenen Anrichte wirkten aber nicht gerade einladend. "Ob wir hier irgendwelche Hinweise finden, was mit den Bewohnern passiert ist, die hier gelebt haben? Vielleicht ist denen ja ähnliches widerfahren!" murmelte Schorsch, während er anfing die Schubladen zu durchstöbern
Zuerst schaute Resi sich ängstlich um, aber da nichts weiter passierte, schloss sie sich ihrem Freund an und begann wortlos den alten Schrank, der ganz hinten in der Ecke lehnte, zu durchsuchen. Dort fand sie ein paar vergilbte Briefe, die sie flugs durchlas.- Nichts interessantes.

Plötzlich rief Schorsch: "Resiiiii!, schau mal was ich gefunden habe! Das glaubst du nicht! Ein Uuuraltes Tagebuch! Und schau mal die Einträge an: Immer die gleiche Handschrift, aber mal krakelig wie die eines Kindes, dann zitterig und dann wieder völlig flüssig".

"Ohhh," ist seine Freundin erstaunt, "das ist es! Darin werden wir des Rätsels Lösung finden! Ganz sicher!"

"Immer wenn die Schrift zitterig ist, ist das Datum in der Zukunft, bei der Kinderschrift in der Vergangenheit, aber alles ist durcheinander..."

Hilflos blickten die beiden sich an. "Das wird bestimmt eine Weile dauern bis wir da den Durchblick haben", murrte Schorsch missmutig.

Nach einer Weile des Lesens meinte Resi: " Du, das scheint gar nicht so schwierig zu sein. Die Hütte ist irgendwie eine >Zeitmaschine< und jemand ist damit hin und her gereist. Die Famile, die hier vor Jahren verschwunden ist, scheint irgendwie in einer fremden Zeit hängengeblieben zu sein. Das müssen wir uns genauer durchlesen." Sie setze sich ans Fenster und begann das Tagebuch vorzulesen.

Nach einer Weilesagte Schorsch:" Wart, lies die letzte Stelle noch einmal. Ich glaube hier ist die Lösung für unsere Problem."

"Hier steht: Sobald die Sonne wieder im Spiegel steht werde ich zurückreisen. Heute ist ein Montag, dann gehts in die Vergangenheit. Hoffentlich nicht wieder zu weit."

Also machten die beiden sich bereit. Resi holte noch den Rucksack, den sie vorher auf der Wiese vor dem Haus liegen lassen haben und stellte sich schließlich zu Schorsch vor den Spiegel. "Ich fürchte, da müssen wir uns noch etwas gedulden, sagte Schorsch. Heute erreicht der Lichtstrahl den Spiegel nicht mehr."

"Hmm," erwiderte seine Freundin, "dann lass uns mal überlegen, wo und wie wir die Nacht verbringen werden." Sie verließ den Platz vor dem Spiegel und schaute sich in der Hütte um. In einem Kämmerchen ganz hinten im Gebäude wurde sie fündig. Dort stand ein etwas klappriges, aber verblüffend sauberes Bett. Hier wollten sie die Nacht verbringen.
Sie aßen noch eine Kleinigkeit von dem Proviant, den sich im Rucksack hatten und begaben sich dann bald zur Ruhe. Der nächste Tag würde bestimmt sehr aufregend werden und sie wollten gewappnet sein. Leider hatten beide noch nicht bedacht, dass sie gar nicht wußten was für ein Wochentag war, und das es eben nur Montags die Reise in die in die Vergangenheit möglich ist. Sie beschlossen aber zuerstmal etwas zu schlafen und am nächsten Morgen, darüber nachzudenken, was zu tun sein. Die Sonne traf ja immer erst nachmittags auf den Spiegel, also würden sie am Vormittag noch genug Zeit haben sich etwas einfallen zu lassen. Gemeinsam schüttelten und klopften sie den Staub aus den komplett trockenen Decken und Matratzen und hatten nach wenigen Minuten ein richtig ansehnliches Bett gemacht. Die müden Knochen des auf wundersame Weise gealterten Pärchens legten sich zur Ruhe und schliefen nach diesen so aufregenden Stunden auch sofort ein. Als Resi aufwachte, spielte Schorsch mit seinem Handy herum, das wundersamerweise noch funktionierte.
Erstaunt fragte sie ihren Freund, was er vor habe. Er winkte ab und sagte:" Wart noch einen Moment, ich bin gleich so weit, dann erzähl ich dir was für ein Gedanke mir grad durch den Kopf schoss." Ungeduldig starrte Resi ihn an. "Wir haben heute Donnerstag, den 5. Juli 2035 sagt der Kalender im Handy. Lass uns mal nach verschiedenen Reisedaten im Tagebuch suchen", erklärte Schorsch schließlich.

Das hieß also, sie mussten noch 4 Tage auf die Rückreise warten. Das bekümmerte Rosi sehr, aber gleichzeitig wurde ihr auch klar, dass sie dadurch auch Zeit hatten bis Montag alles herauszufinden was wichtig für sie war, damit alles klappte und so machten sie sich daran, das Tagebuch ganz genau zu durchzulesen. Sie wollte wissen, ob es eine Möglichkeit gibt die "Landezeit" zu bestimmen. Schließlich wäre es dumm, als Baby im Jahr 1980 zu landen.


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BeitragVerfasst: Mo 9. Mär 2009, 14:47 
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Es war einmal, in einem tiefen Tal in Österreich, versteckt hinter hohen Bergen, an einem See, dessen Wasseroberfläche in tiefstem Schwarz schimmerte und der von allen Bewohnern des Umlandes gemieden wurde. An jenem See stand eine kleine, baufällige Hütte mit einem windschiefen Dach. Alle Talbewohner machten seit Menschengedenken einen riesengroßen Bogen um See und Hütte, da dort vor Jahren eine ganze Familie spurlos verschwunden ist.
Die haarsträubendsten Geschichten rankten sich um das Wann und Wohin.
Die Sonne stand hoch am Frühlingshimmel und die Vögel zwitscherten vergnügt, als Resi und Schorsch Hand in Hand über einen zugewucherten Pfad kommend, die Hütte am See erblickten.

Gleich hatte Resi, die immer und überall ein Abenteuer witterte, eine blendende Idee. Sie schaute Schorsch tief in die Augen und sagte:
"Liebling komm, lass uns doch mal diesen Schuppen durchstöbern, da ist sicher seit Jahren niemand drin gewesen."

Schorsch blickte Resi besorgt an und antwortete leise: "Du weißt schon wo wir hier sind?"

"Haha," lachte seine Freundin laut, "du wirst doch nichts auf das Gerede der Leute geben?" und öffnete die grob gezimmerte Tür, die schief in den Angeln hing. Es dauerte einen Moment, bis sich die Augen an die Dunkelheit gewöhnt hatten, die aus der Tiefe der Hütte herauskroch. Vorsichtig machte sie einen Schritt in das Dunkel der Hütte. Erschrocken zuckte sie zusammen als die Dielen laut knarrten. Sie schaute in Schorschs Gesicht, das nichts mehr von seiner schönen Bräune hatte, sondern gespenstisch blass war. Auch ihr war das Lachen vergangen, aber das hätte sie um nichts in der Welt zugegeben und so spöttelte sie: "So wirst du nie eine Prinzessin befreien. Geh voraus mein Held."

"Ich, wieso ich?" stammelte der Hüne, "ich hab keine Lust. Du wolltest doch unbedingt hier herumschnüffeln."

Vorsichtig tat sie einen zweiten Schritt und wieder konnte man das laute Knarren hören. Resi ignorierte es diesmal und wagte sich immer weiter in das Dunkel vor. Mit der Hand entfernte sie einige verstaubte Spinnweben, die ihr im Weg hingen. Plötzlich stockte ihr das Blut in den Adern. Ein lautes Poltern war zu hören. Irgendein Möbelstück war wohl aus einem unerfindlichen Grund umgefallen. Dicke Staubwolken machten es unmöglich, zu sehen, was es war.

" Du, Schorsch", flüsterte Resi leise, " was war das?" Stille! Kein Laut war zu vernehmen, Resis Freund spurlos verschwunden. Einen Augenblick lang starrte Resi auf den Punkt, wo seine Spur im Staub endete, dann stürmte sie laut schreiend aus der Hütte.

Vor der Tür stolperte sie fast über Schorsch, der im Gras lag. Über und über mit Spinnweben und Staub bedeckt schien er dort friedlich zu schlummern.
Als sie sich noch, vor Angst zitternd zu ihm hinabbeugen wollte, konnte sie sich kaum bücken und schaute schreiend auf ihre plötzlich total faltige Hand. Was war denn das? Was war hier bloß geschehen?

Neben Schorsch im Gras lag ein Häuflein alter Stoff, den sie jetzt als vermoderten Rucksack erkannte, der einmal genau die Farbe gehabt haben könnte, wie ihr schöner neuer Rucksack den sie,- ja, wo hatte sie ihn nur gelassen?

Das alles war ein furchtbarer Albtraum! Jetzt stand sie völlig verwirrt, ängstlich und hilflos da, wusste nicht, was geschehen war und verfluchte ihren Übermut und ihre Abenteuerlust. Noch bevor sie sich um Schorsch kümmerte, griff sie in die Überreste des Rucksacks und zog eine Puderdose,- ihre eigene Puderdose heraus.

"Neiiiiin!!!!!!!", entfuhr es ihr, als sie einen Blick in den Spiegel derselben warf. Ein uraltes, von unzähligen tiefen Falten gezeichnetes Gesicht blickte ihr mit weitaufgerissenen, trüben Augen entgegen. Endlich bückte sie sich und strich Schorsch die Spinnweben aus seinem ebenso gealterten Gesicht, als er anfing sich zu regen. Er stöhnte und öffnete langsam die Augen. Es schien, als würde sein Blut in den Adern gefrieren als er entsetzt ins Resis greisenhaftes Gesicht starrte.

"Oh, mein Kopf!"sagte er. "Bist du es wirklich, Resi? Was ist passiert"

"Ja, ich bin´s. Keine Ahnung", antwortete sie zerknirscht. "Sieh nur wie wir aussehen.
Schorsch schüttelte den Kopf und klopfte sich den Körper ab, sichtlich bemüht wieder klare Gedanken fassen zu können. "Hmm" brummte er; "das war jetzt wohl die Strafe für deinen Übermut! Jetzt müssen wir mal sehen, was zu tun ist. So können wir auf keinen Fall wieder ins Tal. Wir müssen jetzt erst mal rausbekommen was eigentlich passiert ist und wann wir sind. Sind wir einfach gealtert, oder in unserer eigenen Zukunft?"

"Ich glaub wir müssen noch mal zurück in die Hütte!", meint Rosi kleinlaut. "Vielleicht finden wir dort einen Hinweis, was und warum das mit uns geschehen ist."
"Ich denke, da hast du hast recht. Viel schlimmer kann es sowieso nicht werden." antwortete ihr Freund.

So machten sie sich auf um einen neuen Versuch zur Erforschung der verwahrlosten Bretterbude zu wagen. Dieses mal ging Schorsch fast wütend voran.
Zaghaft schleppte sich Resi schweren Schrittes hinter ihm her auf das unheimliche Häuschen zu. Sie zuckte zusammen, als Schorsch die klapprige Tür so heftig aufriß, dass sie aus den Angeln flog. Ohne sich um Spinnweben oder knarrende Dielenbretter zu kümmern, betrat er forsch das Innere der Hütte. Jetzt, wo die helle Abendsonne in das Gemäuer schien, war es einfach nur schmutzig und vegammelt, aber nicht die Bohne unheimlich. Umgestürzte Stühle, zerborstene Fensterläden, eine zentimeterhohe Staubschicht auf dem wackligen Tisch und der vom Holzwurm zerfressenen Anrichte wirkten aber nicht gerade einladend. "Ob wir hier irgendwelche Hinweise finden, was mit den Bewohnern passiert ist, die hier gelebt haben? Vielleicht ist denen ja ähnliches widerfahren!" murmelte Schorsch, während er anfing die Schubladen zu durchstöbern
Zuerst schaute Resi sich ängstlich um, aber da nichts weiter passierte, schloss sie sich ihrem Freund an und begann wortlos den alten Schrank, der ganz hinten in der Ecke lehnte, zu durchsuchen. Dort fand sie ein paar vergilbte Briefe, die sie flugs durchlas.- Nichts interessantes.

Plötzlich rief Schorsch: "Resiiiii!, schau mal was ich gefunden habe! Das glaubst du nicht! Ein Uuuraltes Tagebuch! Und schau mal die Einträge an: Immer die gleiche Handschrift, aber mal krakelig wie die eines Kindes, dann zitterig und dann wieder völlig flüssig".

"Ohhh," ist seine Freundin erstaunt, "das ist es! Darin werden wir des Rätsels Lösung finden! Ganz sicher!"

"Immer wenn die Schrift zitterig ist, ist das Datum in der Zukunft, bei der Kinderschrift in der Vergangenheit, aber alles ist durcheinander..."

Hilflos blickten die beiden sich an. "Das wird bestimmt eine Weile dauern bis wir da den Durchblick haben", murrte Schorsch missmutig.

Nach einer Weile des Lesens meinte Resi: " Du, das scheint gar nicht so schwierig zu sein. Die Hütte ist irgendwie eine >Zeitmaschine< und jemand ist damit hin und her gereist. Die Famile, die hier vor Jahren verschwunden ist, scheint irgendwie in einer fremden Zeit hängengeblieben zu sein. Das müssen wir uns genauer durchlesen." Sie setze sich ans Fenster und begann das Tagebuch vorzulesen.

Nach einer Weilesagte Schorsch:" Wart, lies die letzte Stelle noch einmal. Ich glaube hier ist die Lösung für unsere Problem."

"Hier steht: Sobald die Sonne wieder im Spiegel steht werde ich zurückreisen. Heute ist ein Montag, dann gehts in die Vergangenheit. Hoffentlich nicht wieder zu weit."

Also machten die beiden sich bereit. Resi holte noch den Rucksack, den sie vorher auf der Wiese vor dem Haus liegen lassen haben und stellte sich schließlich zu Schorsch vor den Spiegel. "Ich fürchte, da müssen wir uns noch etwas gedulden, sagte Schorsch. Heute erreicht der Lichtstrahl den Spiegel nicht mehr."

"Hmm," erwiderte seine Freundin, "dann lass uns mal überlegen, wo und wie wir die Nacht verbringen werden." Sie verließ den Platz vor dem Spiegel und schaute sich in der Hütte um. In einem Kämmerchen ganz hinten im Gebäude wurde sie fündig. Dort stand ein etwas klappriges, aber verblüffend sauberes Bett. Hier wollten sie die Nacht verbringen.
Sie aßen noch eine Kleinigkeit von dem Proviant, den sich im Rucksack hatten und begaben sich dann bald zur Ruhe. Der nächste Tag würde bestimmt sehr aufregend werden und sie wollten gewappnet sein. Leider hatten beide noch nicht bedacht, dass sie gar nicht wußten was für ein Wochentag war, und das es eben nur Montags die Reise in die in die Vergangenheit möglich ist. Sie beschlossen aber zuerstmal etwas zu schlafen und am nächsten Morgen, darüber nachzudenken, was zu tun sein. Die Sonne traf ja immer erst nachmittags auf den Spiegel, also würden sie am Vormittag noch genug Zeit haben sich etwas einfallen zu lassen. Gemeinsam schüttelten und klopften sie den Staub aus den komplett trockenen Decken und Matratzen und hatten nach wenigen Minuten ein richtig ansehnliches Bett gemacht. Die müden Knochen des auf wundersame Weise gealterten Pärchens legten sich zur Ruhe und schliefen nach diesen so aufregenden Stunden auch sofort ein. Als Resi aufwachte, spielte Schorsch mit seinem Handy herum, das wundersamerweise noch funktionierte.
Erstaunt fragte sie ihren Freund, was er vor habe. Er winkte ab und sagte:" Wart noch einen Moment, ich bin gleich so weit, dann erzähl ich dir was für ein Gedanke mir grad durch den Kopf schoss." Ungeduldig starrte Resi ihn an. "Wir haben heute Donnerstag, den 5. Juli 2035 sagt der Kalender im Handy. Lass uns mal nach verschiedenen Reisedaten im Tagebuch suchen", erklärte Schorsch schließlich.

Das hieß also, sie mussten noch 4 Tage auf die Rückreise warten. Das bekümmerte Rosi sehr, aber gleichzeitig wurde ihr auch klar, dass sie dadurch auch Zeit hatten bis Montag alles herauszufinden was wichtig für sie war, damit alles klappte und so machten sie sich daran, das Tagebuch ganz genau zu durchzulesen. Sie wollte wissen, ob es eine Möglichkeit gibt die "Landezeit" zu bestimmen. Schließlich wäre es dumm, als Baby im Jahr 1980 zu landen.

Schorsch und Resi wechselten sich also ab und lasen das Tagebuch von der ersten bis zur letzten Seite durch. Dazu brauchten sie aber 2 Tage und richtig schlau wurden sie dadurch leider auch nicht. Nur an einer Stelle waren die Aufzeichung etwas anders als in den übrigen Seiten. Da könnte das Geheimnis der Zeitreise verborgen liegen.


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BeitragVerfasst: Mo 9. Mär 2009, 20:51 
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Es war einmal, in einem tiefen Tal in Österreich, versteckt hinter hohen Bergen, an einem See, dessen Wasseroberfläche in tiefstem Schwarz schimmerte und der von allen Bewohnern des Umlandes gemieden wurde. An jenem See stand eine kleine, baufällige Hütte mit einem windschiefen Dach. Alle Talbewohner machten seit Menschengedenken einen riesengroßen Bogen um See und Hütte, da dort vor Jahren eine ganze Familie spurlos verschwunden ist.
Die haarsträubendsten Geschichten rankten sich um das Wann und Wohin.
Die Sonne stand hoch am Frühlingshimmel und die Vögel zwitscherten vergnügt, als Resi und Schorsch Hand in Hand über einen zugewucherten Pfad kommend, die Hütte am See erblickten.

Gleich hatte Resi, die immer und überall ein Abenteuer witterte, eine blendende Idee. Sie schaute Schorsch tief in die Augen und sagte:
"Liebling komm, lass uns doch mal diesen Schuppen durchstöbern, da ist sicher seit Jahren niemand drin gewesen."

Schorsch blickte Resi besorgt an und antwortete leise: "Du weißt schon wo wir hier sind?"

"Haha," lachte seine Freundin laut, "du wirst doch nichts auf das Gerede der Leute geben?" und öffnete die grob gezimmerte Tür, die schief in den Angeln hing. Es dauerte einen Moment, bis sich die Augen an die Dunkelheit gewöhnt hatten, die aus der Tiefe der Hütte herauskroch. Vorsichtig machte sie einen Schritt in das Dunkel der Hütte. Erschrocken zuckte sie zusammen als die Dielen laut knarrten. Sie schaute in Schorschs Gesicht, das nichts mehr von seiner schönen Bräune hatte, sondern gespenstisch blass war. Auch ihr war das Lachen vergangen, aber das hätte sie um nichts in der Welt zugegeben und so spöttelte sie: "So wirst du nie eine Prinzessin befreien. Geh voraus mein Held."

"Ich, wieso ich?" stammelte der Hüne, "ich hab keine Lust. Du wolltest doch unbedingt hier herumschnüffeln."

Vorsichtig tat sie einen zweiten Schritt und wieder konnte man das laute Knarren hören. Resi ignorierte es diesmal und wagte sich immer weiter in das Dunkel vor. Mit der Hand entfernte sie einige verstaubte Spinnweben, die ihr im Weg hingen. Plötzlich stockte ihr das Blut in den Adern. Ein lautes Poltern war zu hören. Irgendein Möbelstück war wohl aus einem unerfindlichen Grund umgefallen. Dicke Staubwolken machten es unmöglich, zu sehen, was es war.

" Du, Schorsch", flüsterte Resi leise, " was war das?" Stille! Kein Laut war zu vernehmen, Resis Freund spurlos verschwunden. Einen Augenblick lang starrte Resi auf den Punkt, wo seine Spur im Staub endete, dann stürmte sie laut schreiend aus der Hütte.

Vor der Tür stolperte sie fast über Schorsch, der im Gras lag. Über und über mit Spinnweben und Staub bedeckt schien er dort friedlich zu schlummern.
Als sie sich noch, vor Angst zitternd zu ihm hinabbeugen wollte, konnte sie sich kaum bücken und schaute schreiend auf ihre plötzlich total faltige Hand. Was war denn das? Was war hier bloß geschehen?

Neben Schorsch im Gras lag ein Häuflein alter Stoff, den sie jetzt als vermoderten Rucksack erkannte, der einmal genau die Farbe gehabt haben könnte, wie ihr schöner neuer Rucksack den sie,- ja, wo hatte sie ihn nur gelassen?

Das alles war ein furchtbarer Albtraum! Jetzt stand sie völlig verwirrt, ängstlich und hilflos da, wusste nicht, was geschehen war und verfluchte ihren Übermut und ihre Abenteuerlust. Noch bevor sie sich um Schorsch kümmerte, griff sie in die Überreste des Rucksacks und zog eine Puderdose,- ihre eigene Puderdose heraus.

"Neiiiiin!!!!!!!", entfuhr es ihr, als sie einen Blick in den Spiegel derselben warf. Ein uraltes, von unzähligen tiefen Falten gezeichnetes Gesicht blickte ihr mit weitaufgerissenen, trüben Augen entgegen. Endlich bückte sie sich und strich Schorsch die Spinnweben aus seinem ebenso gealterten Gesicht, als er anfing sich zu regen. Er stöhnte und öffnete langsam die Augen. Es schien, als würde sein Blut in den Adern gefrieren als er entsetzt ins Resis greisenhaftes Gesicht starrte.

"Oh, mein Kopf!"sagte er. "Bist du es wirklich, Resi? Was ist passiert"

"Ja, ich bin´s. Keine Ahnung", antwortete sie zerknirscht. "Sieh nur wie wir aussehen.
Schorsch schüttelte den Kopf und klopfte sich den Körper ab, sichtlich bemüht wieder klare Gedanken fassen zu können. "Hmm" brummte er; "das war jetzt wohl die Strafe für deinen Übermut! Jetzt müssen wir mal sehen, was zu tun ist. So können wir auf keinen Fall wieder ins Tal. Wir müssen jetzt erst mal rausbekommen was eigentlich passiert ist und wann wir sind. Sind wir einfach gealtert, oder in unserer eigenen Zukunft?"

"Ich glaub wir müssen noch mal zurück in die Hütte!", meint Rosi kleinlaut. "Vielleicht finden wir dort einen Hinweis, was und warum das mit uns geschehen ist."
"Ich denke, da hast du hast recht. Viel schlimmer kann es sowieso nicht werden." antwortete ihr Freund.

So machten sie sich auf um einen neuen Versuch zur Erforschung der verwahrlosten Bretterbude zu wagen. Dieses mal ging Schorsch fast wütend voran.
Zaghaft schleppte sich Resi schweren Schrittes hinter ihm her auf das unheimliche Häuschen zu. Sie zuckte zusammen, als Schorsch die klapprige Tür so heftig aufriß, dass sie aus den Angeln flog. Ohne sich um Spinnweben oder knarrende Dielenbretter zu kümmern, betrat er forsch das Innere der Hütte. Jetzt, wo die helle Abendsonne in das Gemäuer schien, war es einfach nur schmutzig und vegammelt, aber nicht die Bohne unheimlich. Umgestürzte Stühle, zerborstene Fensterläden, eine zentimeterhohe Staubschicht auf dem wackligen Tisch und der vom Holzwurm zerfressenen Anrichte wirkten aber nicht gerade einladend. "Ob wir hier irgendwelche Hinweise finden, was mit den Bewohnern passiert ist, die hier gelebt haben? Vielleicht ist denen ja ähnliches widerfahren!" murmelte Schorsch, während er anfing die Schubladen zu durchstöbern
Zuerst schaute Resi sich ängstlich um, aber da nichts weiter passierte, schloss sie sich ihrem Freund an und begann wortlos den alten Schrank, der ganz hinten in der Ecke lehnte, zu durchsuchen. Dort fand sie ein paar vergilbte Briefe, die sie flugs durchlas.- Nichts interessantes.

Plötzlich rief Schorsch: "Resiiiii!, schau mal was ich gefunden habe! Das glaubst du nicht! Ein Uuuraltes Tagebuch! Und schau mal die Einträge an: Immer die gleiche Handschrift, aber mal krakelig wie die eines Kindes, dann zitterig und dann wieder völlig flüssig".

"Ohhh," ist seine Freundin erstaunt, "das ist es! Darin werden wir des Rätsels Lösung finden! Ganz sicher!"

"Immer wenn die Schrift zitterig ist, ist das Datum in der Zukunft, bei der Kinderschrift in der Vergangenheit, aber alles ist durcheinander..."

Hilflos blickten die beiden sich an. "Das wird bestimmt eine Weile dauern bis wir da den Durchblick haben", murrte Schorsch missmutig.

Nach einer Weile des Lesens meinte Resi: " Du, das scheint gar nicht so schwierig zu sein. Die Hütte ist irgendwie eine >Zeitmaschine< und jemand ist damit hin und her gereist. Die Famile, die hier vor Jahren verschwunden ist, scheint irgendwie in einer fremden Zeit hängengeblieben zu sein. Das müssen wir uns genauer durchlesen." Sie setze sich ans Fenster und begann das Tagebuch vorzulesen.

Nach einer Weilesagte Schorsch:" Wart, lies die letzte Stelle noch einmal. Ich glaube hier ist die Lösung für unsere Problem."

"Hier steht: Sobald die Sonne wieder im Spiegel steht werde ich zurückreisen. Heute ist ein Montag, dann gehts in die Vergangenheit. Hoffentlich nicht wieder zu weit."

Also machten die beiden sich bereit. Resi holte noch den Rucksack, den sie vorher auf der Wiese vor dem Haus liegen lassen haben und stellte sich schließlich zu Schorsch vor den Spiegel. "Ich fürchte, da müssen wir uns noch etwas gedulden, sagte Schorsch. Heute erreicht der Lichtstrahl den Spiegel nicht mehr."

"Hmm," erwiderte seine Freundin, "dann lass uns mal überlegen, wo und wie wir die Nacht verbringen werden." Sie verließ den Platz vor dem Spiegel und schaute sich in der Hütte um. In einem Kämmerchen ganz hinten im Gebäude wurde sie fündig. Dort stand ein etwas klappriges, aber verblüffend sauberes Bett. Hier wollten sie die Nacht verbringen.
Sie aßen noch eine Kleinigkeit von dem Proviant, den sich im Rucksack hatten und begaben sich dann bald zur Ruhe. Der nächste Tag würde bestimmt sehr aufregend werden und sie wollten gewappnet sein. Leider hatten beide noch nicht bedacht, dass sie gar nicht wußten was für ein Wochentag war, und das es eben nur Montags die Reise in die in die Vergangenheit möglich ist. Sie beschlossen aber zuerstmal etwas zu schlafen und am nächsten Morgen, darüber nachzudenken, was zu tun sein. Die Sonne traf ja immer erst nachmittags auf den Spiegel, also würden sie am Vormittag noch genug Zeit haben sich etwas einfallen zu lassen. Gemeinsam schüttelten und klopften sie den Staub aus den komplett trockenen Decken und Matratzen und hatten nach wenigen Minuten ein richtig ansehnliches Bett gemacht. Die müden Knochen des auf wundersame Weise gealterten Pärchens legten sich zur Ruhe und schliefen nach diesen so aufregenden Stunden auch sofort ein. Als Resi aufwachte, spielte Schorsch mit seinem Handy herum, das wundersamerweise noch funktionierte.
Erstaunt fragte sie ihren Freund, was er vor habe. Er winkte ab und sagte:" Wart noch einen Moment, ich bin gleich so weit, dann erzähl ich dir was für ein Gedanke mir grad durch den Kopf schoss." Ungeduldig starrte Resi ihn an. "Wir haben heute Donnerstag, den 5. Juli 2035 sagt der Kalender im Handy. Lass uns mal nach verschiedenen Reisedaten im Tagebuch suchen", erklärte Schorsch schließlich.

Das hieß also, sie mussten noch 4 Tage auf die Rückreise warten. Das bekümmerte Rosi sehr, aber gleichzeitig wurde ihr auch klar, dass sie dadurch auch Zeit hatten bis Montag alles herauszufinden was wichtig für sie war, damit alles klappte und so machten sie sich daran, das Tagebuch ganz genau zu durchzulesen. Sie wollte wissen, ob es eine Möglichkeit gibt die "Landezeit" zu bestimmen. Schließlich wäre es dumm, als Baby im Jahr 1980 zu landen.

Schorsch und Resi wechselten sich also ab und lasen das Tagebuch von der ersten bis zur letzten Seite durch. Dazu brauchten sie aber 2 Tage und richtig schlau wurden sie dadurch leider auch nicht. Nur an einer Stelle waren die Aufzeichung etwas anders als in den übrigen Seiten. Da könnte das Geheimnis der Zeitreise verborgen liegen. Stundenlang redeten sie darüber.


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